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Forum am Domshof: Was halten die Studierenden davon?

Im Interview erzählen fünf Jurastudierende, was sie über den Umzug in die Innenstadt denken

Campusleben

Im Oktober zieht der Fachbereich Rechtswissenschaft in das ehemalige Nord/LB-Gebäude am Domshof. Damit entsteht ein zusätzlicher Standort der Uni Bremen in der Innenstadt. Was halten die Studierenden davon? Worauf freuen sie sich, welche Bedenken haben sie? up2date. hat fünf von ihnen interviewt.

Aylin Can, Studentin im 4. Semester

„Als ich von den Umzugsplänen erfahren habe, war ich zunächst skeptisch, ob der Umzug überhaupt stattfinden wird. Jetzt, wo es wirklich so kommt, freue ich mich aber auf den Umzug: Das Gebäude ist sehr schön, alles ist frisch renoviert. Ich denke, der neue Standort wird zum Ansehen des Fachbereichs beitragen. Auch die Nähe zu Kanzleien in der Stadt sehe ich als Chance für den Berufseinstieg. Ich denke, dass ich weniger auf dem Campus in Horn sein werde. Das ist einerseits schade, aber andererseits auch ein gutes Zeichen, wenn es so kommt: Denn das heißt, dass am neuen Standort alles da ist, was wir für das Studium benötigen.“

Nils Kaufholz, Student im 4. Semester

„Ich freue mich besonders auf die neue Mensa – endlich kurze Wege! Das neue Gebäude ist sehr modern und schön, das ist auch ein Pluspunkt. Ein solcher Standort mit eigener Mensa und Bibliothek zentral auf dem Hauptcampus wäre für mich die Idealvorstellung, aber das ist natürlich nicht umsetzbar. Ich würde sagen, dass es in unserem Studium ohnehin wenig Berührungspunkte mit anderen Bereichen gibt, zumindest nicht im Vollfachstudium. Daher ist die Trennung vom zentralen Campus aus meiner Sicht okay. Für mich ist dann auch der Weg zur Uni kürzer, was auch ein Pluspunkt ist.

Ein junger Mann steht vor dem Gebäude des Uniforums am Domshof.
Nils Kaufholz, Student im 4. Semester
© Annemarie Popp / Universität Bremen

Schwierig finde ich, dass die Hörsaalfrage noch nicht abschließend geklärt ist. Außerdem bin ich in der Fachschaft aktiv und für mich sind einige Fragen zum Umzug noch ungeklärt. Das macht uns etwas nervös, weil wir noch nicht wissen, ob für alle Herausforderungen rechtzeitig Lösungen gefunden werden. Von diesen offenen Fragen abgesehen bin ich positiv gestimmt. Ich denke, dass der neue Standort mehr Kooperationen mit den Gerichten und mehr Gelegenheiten für Praktika bieten wird.“

Emilia De Rosa, Studentin im 6. Semester

„Da ich lange in der Fachschaft aktiv war, habe ich schon sehr früh von den Umzugsplänen erfahren. Ich war Teil einer Arbeitsgruppe, die sich aus den verschiedenen Statusgruppen der Uni zusammengesetzt hat und die Wünsche für die neue Standortplanung äußern konnte. Daher hatte ich auch schon die Gelegenheit, das Gebäude von innen zu sehen. Ich freue mich sehr auf die Mensa in der Nähe, ein Café direkt im Gebäude, die Bibliothek vor Ort und die Aufenthaltsflächen – für mich ist eigentlich alles an dem Umzug positiv. Ein weiterer Vorteil für uns Studierende ist sicherlich die Nähe zu den Gerichten. Man könnte zum Beispiel leichter Exkursionen organisieren.

Eine junge Frau lächelt in die Kamera.
Emilia De Rosa, Studentin im 6. Semester
© Emilia De Rosa

Was mich etwas beunruhigt, ist der Umzug der Bibliothek. Im Juridicum war durch die Renovierung im GW1 eine lange Übergangsphase, in der wir nur eingeschränkt Zugang zu den Büchern hatten. Ich befürchte, dass es durch den Umzug nochmal zu Einschränkungen kommen wird.“

Manuel Mischewski Gil, Student im 4. Semester

Ein junger Mann steht vor dem Gebäude des Uniforums am Domshof.
Manuel Mischewski Gil, Student im 4. Semester
© Annemarie Popp / Universität Bremen

„Am neuen Standort werden wir mehr Platz haben, eine eigene Mensa und Bibliothek – das ist super, denn vorher hatten wir teilweise lange Wege. Für mich persönlich verkürzt sich der Weg zur Uni. Schade finde ich, dass wir etwas abgeschnitten sein werden. Das Gefühl, Teil einer großen Universität zu sein, wird sich vielleicht dadurch verändern. Für die Komplementärfachstudierenden, die Rechtswissenschaft mit einem anderen Fach kombinieren, wird es eine Herausforderung, an zwei statt einem Standort zu studieren. Dafür wird die Universität durch den Umzug in der Stadt präsenter sein und sich dadurch bestimmt neue Chancen ergeben.“

Vincent Wagener, Student im 6. Semester

„Durch meine Aktivität in der Fachschaft habe ich schon sehr früh von dem Umzug erfahren. Der neue Standort ist sehr schön und die Lage in der Innenstadt finde ich praktisch. Das Justizprüfungsamt ist in direkter Nachbarschaft, genauso das Amtsgericht mit seiner eigenen Bibliothek. Auch auf die eigene Mensa freue ich mich sehr. Gleichzeitig denke ich, dass der Semesterbeginn im Herbst etwas holprig werden könnte, da wir dann mitten in der Umstellung sein werden.

Ein junger Mann steht vor dem Gebäude des Uniforums am Domshof.
Vincent Wagener, Student im 6. Semester
© Annemarie Popp / Universität Bremen

Schade finde ich, dass die Angebote auf dem Campus für uns nicht mehr so leicht erreichbar sein werden. Hochschulsport, Campuskino, psychologische Beratung – das alles wird nicht mehr so einfach zu nutzen sein, wie bisher. Auch wird es natürlich weniger Vernetzung mit Studierenden aus anderen Fachbereichen geben. Gleichzeitig bin ich aber auch gespannt, wie es sich auf uns Studierende und die Lehrenden auswirkt, dass wir uns alle zum Studieren, Arbeiten und Essen im gleichen Gebäude immer wieder über den Weg laufen werden.“

Weitere Informationen

Zur Webseite Forum am Domshof

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