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Ins Ausland mit ERASMUS – auch für Mitarbeitende

Mit der ERASMUS-Personalmobilität können auch Hochschulmitarbeitende aus Verwaltung und Technik ins europäische Ausland

Campusleben

Die Englischkenntnisse auf Malta verbessern, dem Studierendenmarketing an der Universität Maastricht über die Schulter schauen oder sich mit anderen Mitarbeitenden von europäischen Universitäten über den eigenen Fachbereich austauschen – das alles ist mit ERASMUS möglich. Das europäische Förderprogramm unterstützt nicht nur Studierende beim Auslandsstudium oder -praktikum innerhalb Europas, sondern bietet mit der ERASMUS Personalmobilität Hochschulmitarbeitenden aus Verwaltung und Technik die Chance, ihren Horizont zu erweitern.

Barbara Hasenmüller aus dem International Office ist an der Universität Bremen ERASMUS-Hochschulkoordinatorin. Ein Aspekt davon ist die Koordination der Personalmobilität. „Gemeinsam mit den Kolleg:innen aus der Personalentwicklung wollen wir mit der ERASMUS TRAINING Staff Mobility auch Mitarbeitenden aus beispielsweise der zentralen und dezentralen Verwaltung, den technischen Diensten, den Bibliotheken sowie Auszubildenden die Möglichkeit geben, sich international fortzubilden“, erklärt Hasenmüller. Seit 2006 gibt es bereits diese Förderung, die eine Erweiterung der ursprünglichen TEACHING Staff Mobility von ERASMUS ist, bei der zuvor nur Mitarbeitende für Lehr- und Forschungszwecke angesprochen wurden.

Die Kriterien, wann ein Auslandsaufenthalt über den ERASMUS-Topf für Mitarbeitende gefördert werden kann, sind einfach: Es muss eine berufliche Fortbildung im europäischen Raum sein, die mit der aktuellen Tätigkeit zu tun hat und mit den Vorgesetzen abgestimmt ist. „Ob beispielsweise der Französisch-Kurs gefördert wird, ist abhängig davon, ob Französisch im Arbeitsalltag benötigt wird“, erklärt die Koordinatorin. Das Gute an der Personalmobilität: Die Möglichkeiten sind vielfältig, da es keine vorgefertigte und beschränkte Auswahl an Kursen, Workshops oder ähnlichem gibt. Wer zum Beispiel einen Sprachkurs machen möchte, kann sich flexibel selbst etwas Interessantes und für sich Passendes im europäischen Land seiner Wahl heraussuchen.

Barbara Hasenmüller
Barbara Hasenmüller ist ERAMUS-Hochschulkoordinatorin an der Universität Bremen. Gemeinsam mit der Personalentwicklung koordiniert sie auch die Personalmobilität.
© Matej Meza / Universität Bremen

Bettina Schwarz arbeitet im Dezernat 1 für Akademische Angelegenheiten der Universität Bremen und hat im September 2023 die Möglichkeit der Personalmobilität genutzt, um einen Englischkurs auf Malta zu machen. „Da ich als Mediengestalterin auch viel mit Übersetzungen arbeite, fand ich es sinnvoll, meine Englischkenntnisse aufzubessern“, erzählt Schwarz. Etwa zwei Monate im Voraus hat sie sich um die Recherche, Auswahl einer Sprachschule und Antragstellung für die Förderung gekümmert. Vor allem bei der Recherche fiel Schwarz auf, dass viele Sprachschulen konkret mit der ERASMUS Förderung werben und die Suche somit erleichtert wird. Der Sprachkurs war für sie jedoch nicht nur inhaltlich eine Bereicherung, berichtet die Verwaltungsangestellte: „Ich habe viele neue Impulse mitnehmen können aus dem interkulturellen und privaten Austausch mit den anderen Teilnehmenden, die aus verschiedenen Ländern kamen, sodass ich auch auf diesem Weg meine Englischkenntnisse verbessern konnte.“

Bettina Schwarz
Bettina Schwarz ist Mediengestalterin im Dezernat 1 und hat im September 2023 mithilfe der Personalmobilität an einem Sprachkurs in Malta teilgenommen.
© Matej Meza / Universität Bremen

Ein anderer Weg für die Personalmobilität ist eine Hospitation, erzählt Barbara Hasenmüller. Dabei erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, andere europäische Hochschulen für einen beruflichen Fachaustausch und zum Netzwerken zu besuchen. „Hier ist natürlich wichtig, dass die Kolleg:innen aus der anderen Universität mit dem Austausch und einer Betreuung über den gesamten Zeitraum sowie die eigene vorgesetzte Person einverstanden sind“. Auch hier beschränkt sich die Wahl der Austauschhochschule nicht auf die Partneruniversitäten der Uni Bremen, sie muss lediglich im europäischen Raum liegen.

Gefördert wird so ein Auslandsaufenthalt meist für ein bis zwei Wochen am Stück. Die Förderhöhe hängt vom Zielland ab, danach richten sich feste Tagessätze und eine Reisekostenpauschale. „Demnach müssen die Teilnehmenden selbst mit dem Geld haushalten, dürfen jedoch auch selbst entscheiden, wie viel sie für Unterkunft und Verpflegung oder auch Teilnahme-/Kursgebühren ausgeben wollen“, erklärt die Koordinatorin. „Sobald die Zusage für den Kurs vorliegt und der Besuch mit allen Beteiligten geklärt ist, können die Mobilitätsgelder bei uns beantragt werden. Wir beraten natürlich auch gerne zu dem organisatorischen Ablauf.“

„Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, auch beruflich über den eigenen Tellerrand zu blicken“ Barbara Hasenmüller

Auch im Rahmen der europäischen Hochschulallianz gibt es für Mitglieder der YUFE-Partner ein breites Angebot von Workshops und sogenannten Staff Weeks. „Die Staff Weeks werden von vielen europäischen Hochschulen veranstaltet. Dort findet ein Austausch mit anderen Mitarbeitenden meist zu einem Oberthema anhand von Workshops und ähnlichem statt“, erklärt Hasenmüller. Auf der zentralen Plattform IMOTION werden die kommenden Staff Weeks gelistet, auf die sich Interessierte für eine Teilnahme bewerben können.

Für Bettina Schwarz steht fest, dass die Woche auf Malta eine durchweg positive Erfahrung war: „Für mich hat die Personalmobilität und die damit verbundene berufliche und persönliche Weiterentwicklung auch mit Wertschätzung zu tun. Das fördert meine Zufriedenheit bei der Arbeit.“ Dass die ERASMUS-Personalmobilität auf vielen Ebenen lohnenswert ist, weiß Hasenmüller auch aus eigener Erfahrung: „In meiner Arbeit im International Office habe ich natürlich viel Kontakt mit unseren europäischen Partner:innen und finde, dass ein Austausch neue Ideen, Anregungen und Lösungsansätze bringt und ich meinen eigenen Arbeitsbereich danach stärker reflektiere. Ich bin überzeugt, dass es wichtig ist, auch beruflich über den eigenen Tellerrand zu blicken“. Dennoch weiß die Koordinatorin, dass vor allem für Mitarbeitende, die wenig internationalen Kontakt im Arbeitsalltag haben, die Sprache meist eine Hemmschwelle darstellt: „Die meisten berichten jedoch nach einem Aufenthalt, dass andere Teilnehmende die gleichen Sorgen hatten, alle am Ende aber gut miteinander kommunizieren konnten und so ihre Sprachkenntnisse verbessert haben.“ Außerdem bieten das Sprachenzentrum und die Personalentwicklung Sprachkurse für Mitarbeitende an, die diese zur Vorbereitung nutzen können.

Wer nicht so weit reisen möchte, aber trotzdem mal eine Staff Week miterleben will, hat im kommenden April die Chance dazu: Das International Office der Universität Bremen veranstaltet zusammen mit den anderen Bremer Hochschulen vom 22. bis zum 26. April 2024 eine Staff Week auf dem eigenen Campus, bei der sie rund 50 internationale Hochschulmitarbeitende zu dem Thema „Diversität“ willkommen heißen werden.

Mehr zur ERASMUS-Personalmobilität

Informationen zum genauen Ablauf der Antragstellung, die Tages- und Reisekostenpauschalen sowie den Link zur Bewerbung finden Mitarbeitende auf der Webseite des International Office. Eine Frist gibt es nicht, die Anträge können fortlaufend gestellt werden.

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