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PRAXIS Summer Camp: Wenn Studierende an Aufgaben aus der Praxis arbeiten

Studierende der Uni Bremen können Unternehmen zeigen, was sie schon können, und dabei aber auch aus der Praxis lernen

Lehre & Studium / Uni & Gesellschaft

Jährlich treffen sich Studierende aus der Wirtschaftswissenschaft der Universität Bremen, der Constructor University sowie Partnerunis zum PRAXIS Summer Camp, an dem sich viele Firmen aus der Region beteiligen. Derzeit bereitet der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft das PRAXIS Summer Camp für diesen Sommer vor. Die Projekte werden den Studierenden im April vorgestellt. Drei Studierende, die im vergangenen Sommersemester dabei waren, erzählen, was sie daraus mitgenommen haben.

Warum habt Ihr am Summer Camp 2023 teilgenommen?

Jean-Pierre Tas (2. Semester Wirtschaftsinformatik): Ich hatte bereits im März am Career Camp teilgenommen und besonders das Netzwerken hat mir dabei gut gefallen, weil man mit anderen ins Gespräch kommt und für Bewerbungen Ansprechpartner findet. Natürlich habe ich das auch gemacht, um Kreditpunkte zu bekommen.

Cindy Karlsen (10. Semester BWL): Die Idee für eine kurze, aber intensive Zeit in Praxisprojekte mit Unternehmen einzusteigen, hat mich fasziniert. Außerdem gefiel mir die Möglichkeit, zu networken und interessante Unternehmen kennenzulernen.

Lukas Tiefensee (6. Semester Master Informatik): Wir in unserem Team haben zu dritt teilgenommen, um Praxiserfahrung zu sammeln und Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Mich hat unser Praxispartner Visionskultur besonders interessiert, da es sich um eine non-profit Organisation handelt.

Womit hat sich Euer Team konkret beschäftigt?

Jean-Pierre: Mein Team hat sich mit der sogenannten „Customer Journey“ der Firma BTC beschäftigt. Wir sollten den Prozess verbessern, Kunden anzuwerben und zu halten. BTC kümmert sich um B2B – also Business-to-Business –, so nennt man ein Angebot eines Unternehmens an andere Unternehmen.

Cindy: Wir haben für eine neue Software eine Wettbewerbsanalyse gemacht, eine Case Study durchgeführt und ein Handbuch erarbeitet.

Lukas: Wir haben ein Konzept für eine Kommunikations- und Networking-App entwickelt und einen Paper-Prototypen realisiert.

Was habt Ihr gelernt, was Ihr noch nicht kanntet?

Jean-Pierre: Fachbegriffe im Customer Journey, zum Beispiel die sogenannte „Kaltaquise“.

Cindy: Das Managen eines eigenen Projekts.

Lukas: Wir konnten auch viel voneinander lernen. Ich konnte meinen Teamkolleginnen zum Beispiel ein paar Design-Tools zeigen, die ich schon kannte.

Was war die größte Herausforderung?

Jean-Pierre: Man musste die oft sehr offen gestellten Aufgaben präzise verstehen. Dazu haben wir neben unserem Coach aus TOPAS Industriemathematik noch einen zusätzlichen Unterstützer aus dem „markstones institute“ erhalten. Außerdem nicht ganz einfach: Die Lösungsvorschläge mussten praktikabel sein.

Cindy: Die größte Herausforderung war für uns wahrscheinlich das Präsentieren auf Englisch. Wir sprechen zwar alle vernünftig Englisch, aber es ist trotzdem sehr ungewohnt.

Lukas: Toll war auch, dass wir einen Coach an unserer Seite hatten. Silke Melzer-Counen von der Universität Bremen, wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Lehrstuhl für Mittelstand, Existenzgründung und Entrepreneurship. Sie hat uns wertvolle Impulse für unser Projekt gegeben. Auch bei der Vorbereitung unserer öffentlichen Abschlusspräsentation hat sie uns begleitet. Jederzeit eine Ansprechpartnerin zu haben, war sehr wertvoll.

Was erwartet Ihr von der Arbeitswelt?

Jean-Pierre: Eine gute Einbindung mit anfänglicher Unterstützung, ohne ins kalte Wasser gestoßen zu werden. Ich erwarte Respekt und Gespräche auf Augenhöhe.

Cindy: Ich erwarte von der Arbeitswelt, dass ich mich im Sinne des Unternehmens ein Stück weit entfalten kann. Ich möchte meine Ideen und auch meine Persönlichkeit einbringen können und damit im Unternehmen Dinge mitbewegen. Außerdem erwarte ich ein freundliches kollegiales Umfeld und einen offenen Austausch.

Lukas: Ich habe, wie viele in meiner Generation, andere Erwartungen, als dies früher der Fall war. Mir sind die Arbeitsbedingungen und eine sinnhafte Tätigkeit wesentlich wichtiger als ein hohes Gehalt. Das lässt sich in der IT teilweise mit remote work ganz gut umsetzen. Bei den Arbeitsbedingungen denke ich an Arbeitszeiten, Hierarchien, Selbstständigkeit und gute zwischenmenschliche Kommunikation. Und was Sinnhaftigkeit bedeutet – das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was das für mich bedeutet. Das möchte ich gerne nach meinem Abschluss herausfinden.

Weitere Informationen

Mehr zum PRAXIS Summer Camp auf der Event Webseite.

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