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Damals: Schluss mit dem Versteckspiel!?

Als die Universität 1971 gebaut wurde, dachte zunächst niemand an Lagepläne und Raumbeschilderungen

Campusleben

Als sich das 1. Semester an der neu gegründeten Bremer Uni seinem Ende zuneigte, war allen Verantwortlichen klar, dass man auch ein Wegweisersystem für die beiden Gebäude GW 1 und NW 1 brauchte. Eine rasche Orientierung über Lehrveranstaltungen, Zuständigkeiten und Räumlichkeiten war nämlich nicht möglich, weil bei der Bauplanung niemand an Lagepläne und eine Beschilderung gedacht hatte. Im GW 1 diente lediglich ein „Informationskreuz“ zwischen den Blöcken B und C der Orientierung.

Im Auftrag des Rektors und unter Federführung der Informationsabteilung entwickelte daher die „Arbeitsgruppe Visuelle Kommunikation“ ab Februar 1972 ein Sofortprogramm mit dem Ziel, „das Versteckspielen innerhalb der Universität auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“ Zusammen mit der Hochschule für Gestaltung erarbeitete sie für GW 1 und NW 1 ein Informationssystem bestehend aus Etagenplänen, Anschlagtafeln und einer einheitlichen Raumnummerierung, das „es auch Besuchern ermöglicht, zu erfahren, was, wo und wann in der Universität geschieht.“ Darüber hinaus plädierte die Gruppe für ein „visuelles Kommunikationssystem“, das auch auf die Gebäude der 2. Baustufe (GW2, Bibliothek etc.) übertragbar sein sollte.

Das Richtfest des Gebäudes GW 2 im Jahr 1970.
© Universität Bremen

AS setzt die „Projektgruppe visuelle Kommunikation“ ein

Mit dieser Aufgabe wurde im Januar 1973 durch den Akademischen Senat die neue „Projektgruppe Visuelle Kommunikation“ beauftragt. Ihre Planung eines Informations- und Wegweisersystems für die Innen- und Außenbereiche beinhaltete sowohl die Bezeichnungen für Straßen, Gebäude und Räume als auch umfangreiche Kriterien für die farbliche und grafische Gestaltung der verschiedenartigen Informationsträger.

Eine rasche Orientierung über Lehrveranstaltungen, Zuständigkeiten und Räume war in der Anfangszeit der Uni nicht möglich.

Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings auch schon die „Arbeitsgruppe Visuelle Gestaltung“ unter der Leitung des Universitätsbauamtes mit der Entwicklung eines „verbindliches ‚Color-System-Designs‘“ begonnen. Auf Initiative der „Planungsgruppe Gesamtplanung Universität“ hin sollte ein aus „leicht verständlichen Symbolen und Farbleitlinien“ bestehendes System entstehen, das zugleich auch die Wahrnehmung der Universität als „Universitätsstadt und die Universität in der Stadt“ repräsentierte. Um dieses „Esperanto für alle“ zu kreieren, sollten Innenarchitekten, Verflechtungsplaner, Verhaltensforscher, Psychologen, Soziologen und Designer zusammenarbeiten. Untereinander kommunizierten die beiden Gremien aber scheinbar nur punktuell.

Das Gebäude GW2 heute.
© Universität Bremen

Schon damals fehlte Geld

Allen Beteiligten blieb allerdings wenig Zeit, denn die für Herbst 1973 anvisierte Fertigstellung des GW2 mit der Besonderheit eines Großraums für den Studienbereich Arbeitslehre/Politik erforderte baldige Lösungen. Auch fehlte das Geld, um Fachexpertise einzukaufen und so wurden die Anforderungen nach und nach auf ein Minimum reduziert. „Anstelle einer Festlegung aus einem Guss soll es sich stets um die Interpretation eines Systems handeln“, notierte das Universitätsbauamt im Februar 1973.

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