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Kennt Ihr schon … den Bücherturm?

Auf dem Campus gibt es viel zu entdecken. Doch was verbirgt sich dahinter? up2date hat für Neugierige Erklärungen zusammengetragen. Willkommen zur Campusführung!

Campusleben

Immer mal wieder wundern sich Studierende und Gäste über den schneeweißen Kubus, der neben der Staats- und Universitätsbibliothek geradezu schwebt. Was in seinem Innern los ist, darauf gibt die Fassade bereits Hinweise. Bei günstigem Licht, zum Beispiel in der Frühsonne, kommen auf den eloxierten Metallplatten reliefartig Wörter zum Vorschein: Literatur, Seiten, Roman, Zeichen, Werke, Zitat und vieles mehr rund ums Lesen.

Der fensterlose Bücherturm setzt ohne Zweifel auf dem Campus architektonische Akzente. Er wurde vor drei Jahren eröffnet, weil die Fläche im alten Magazin, das es seit 1998 gibt, nicht mehr ausreichte. Auf dessen Dach steht nun das schmucke Ding. Hier ein paar Zahlen: Fast vier Millionen Euro wurden für die vier Etagen des Turmes investiert. Auf 1.530 Quadratmetern bieten Rollregalanlagen mit 25 Kilometern Länge die Stellfläche für 725.000 Bücher.

25 Kilometer Rollregalanlagen geben auf 25 Kilometern Länge Platz für 725.000 Bücher.
Foto: Harald Rehling / Universität Bremen

100.000 Bücher bereits untergebracht

Frage an Claudia Bodem, stellvertretende Bibliotheksdirektorin und Leiterin der Benutzungsabteilung der Staats- und Universitätsbibliothek, ob die vier Etagen schon voll sind? „Zum Glück nicht“, sagt sie. Aber etwa 100.000 Bücher seien schon untergebracht. „Allein der Restbestand der alten Staatsbibliothek umfasst 65.000 Bände. Drei Mitarbeiter, von denen einer eine halbe Stelle hat, haben seit Ende 2016 Großartiges geleistet.“ Sie haben, so Bodem, die Altbestände eingeräumt, wieder neu sortiert und in eine übersichtliche Reihenfolge gebracht. „Ein mühseliges Unterfangen, weil die Beschriftungen in römischen Ziffern teilweise nicht mehr an den richtigen Stellen zu finden waren.“ Bände aus der alten Bremer Staatsbibliothek seien Mitte der 1990er Jahre auch aus dem georgischen Tiflis zurückgegeben worden. Die Sowjetarmee hatte sie am Ende des II. Weltkriegs mitgenommen. Auch diese Bücher mussten beim Umzug in den Magazinturm in den Bestand der alten Staatsbibliothek einsortiert werden.

Magazinfläche soll für zehn Jahre reichen

In der ersten Turm-Etage lagert der so genannte Pflichtbestand. „Wir haben die Aufgabe, alles, was im Land Bremen gedruckt wird, dauerhaft zu archivieren“, sagt die stellvertretende Direktorin. Sie freut sich, dass noch Platz ist. „Freie Flächen, die wir gut als Zwischenlager nutzen konnten, als die Fachbibliothek der Wirtschaftswissenschaftler ins Haus am Fleet umgezogen ist.“

Ursprünglich soll die Magazinfläche für zehn Jahre ausreichen. Das war beim Bau konzipiert. Das scheint, so die Fachfrau, realistisch, weil der Bestand zunehmend digitaler wird. E-Books und Journals werden von der SuUB lizensiert angeboten. Sie liegen auf Verlagsservern. Aber natürlich werden weiterhin gedruckte Bücher erworben, auch wenn die Ausleihzahlen zurückgehen. „Wir kaufen pro Jahr mehrere 10.000 Bände“, sagt Claudia Bodem. Neuerscheinungen kommen vor allem aus den buchorientierten Wissenschaften, wie etwa Jura, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften. Und da ist es beruhigend, dass im Bauch des Bücherturms noch viel Platz ist.

Die schöne Außenhaut des Gebäudes mit eloxierten Metallplatten kann man lesen.
Foto: Harald Rehling / Universität Bremen

Kleiner Tipp: Wenn das Licht schräg einfällt, mal die schöne Außenhaut des eleganten Gebäudes lesen!

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