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„Die Universität Bremen ist weiter als viele andere Wissenschaftsorte“

Die Universität Bremen betreibt seit mehreren Jahrzehnten eine aktive Gleichstellungspolitik.

Campusleben

Sie hat frühzeitig ihre Beratungs- und Serviceangebote auf die Gleichstellung von Frauen und Männern ausgerichtet und Unterstützungsangebote für verschiedene Karrierestufen etabliert. Ihre Arbeit trägt Früchte: So liegt etwa der Anteil der Professorinnen über dem Bundesdurchschnitt.

„Unser Leitbild ist eine geschlechtergerechte und diversitätssensible Universität“, sagt die Leiterin des Referates Chancengleichheit/Antidiskriminierung Anneliese Niehoff. „Als Hochschule befinden wir uns gemeinsam auf dem Weg, die Organisationsstrukturen und Alltagskultur nachhaltig zu verändern. Dazu beraten wir an der Universität auf allen Ebenen.“

Der Frauenanteil am hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal beträgt mittlerweile 40 Prozent. Der Anteil der Professorinnen liegt zurzeit mit 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (27 Prozent). Familiengerechte Strukturen und Angebote sind für die Universität Bremen schon lange eine Selbstverständlichkeit.

Auszeichnung für Zukunftskonzept

Seit 2012 hat die Universität Bremen drei Gleichstellungskonzepte umgesetzt. Das aktuelle Zukunftskonzept „geschlechtergerecht 2028” entwickelte die Universität 2018 im Rahmen des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder. Für ihr „Zukunftskonzept Gleichstellung” hat die Universität Bremen die Auszeichnung „Gleichstellung: exzellent!” erhalten.

Ein Beispiel aus der Wissenschaft ist Professorin Jutta Günther

„Bei der Gleichstellungsförderung ist die Universität Bremen weiter als viele andere Wissenschaftsorte“, ist Professorin Jutta Günther überzeugt. Die Wirtschaftswissenschaftlerin wurde 2014 im Rahmen des Professorinnenprogramms an die Universität Bremen berufen. Seit zwei Jahren ist sie Konrektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Transfer – und ab dem 1. September 2022 wird sie die erste Rektorin der Universität Bremen sein.

„Wenn wir sie nicht fördern, werden wir nie mehr Frauen in leitenden Positionen haben.“

Die 54-Jährige vertritt ein Fach, in dem es bisher nur wenige Frauen gibt. Schon immer war es Jutta Günther deshalb ein großes Anliegen, Frauen für ihr Fach zu begeistern und sie dabei zu unterstützen, in der Wissenschaft Karriere zu machen. Das fängt bei den Studentinnen an: „Wenn wir sie nicht fördern, werden wir nie mehr Frauen in leitenden Positionen haben“, ist sie überzeugt.

Portrait Jutta Guenther
Die Konrektorin und baldige Rektorin Professorin Jutta Günther wurde 2014 im Rahmen des Professorinnenprogramms an die Universität Bremen berufen.
© Matej Meza / Universität Bremen

Über den zweiten Bildungsweg in die Wissenschaft gelangt

Der Weg in die Wissenschaft war für Jutta Günther zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn nicht vorgezeichnet: Nach mehrjähriger beruflicher Tätigkeit, unter anderem in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und zuletzt als technische Assistentin an der Freien Universität (FU) Berlin, gelangte sie über den zweiten Bildungsweg an die Universität. Vor ihrer Berufung in Bremen war die Professorin in mehreren wissenschaftlichen Einrichtungen und Universitäten tätig und hat dort Führungspositionen übernommen.

Um langfristig etwas zu verändern, muss sich das Rollenverständnis in der Gesellschaft noch mehr weiterentwickeln, meint auch Jutta Günther. Beispiel Kinderbetreuung: „Wir sollten noch mehr Verständnis dafür entwickeln, dass Kinderbetreuung nicht nur Frauensache ist“, sagt die Wissenschaftlerin. Das habe die Pandemie auch wieder gezeigt. Ihrer Erfahrung nach würden Frauen in ihrem wissenschaftlichen Karriereweg noch oft ausgebremst. „Meist reduzieren sie ihre Arbeitszeit in solchen Lebensphasen und nicht die Männer.“

Weitere Informationen:

Referat 04: Chancengleichheit - Hochschul- und Geschlechterpolitik

Horizon Europe: Gender Equality Plan

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