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„Datenkompetenzen sind gefragt“

Am 7. Juni ist Tag des Forschungsdatenmanagements an der Uni Bremen. Konrektor Michal Kucera dazu im Interview

Forschung

Schon mal vormerken im Kalender, den 7. Juni 2023. Dann lädt die U Bremen Research Alliance zum Tag des Forschungsdatenmanagements ein. Über den Umgang mit Daten sprach up2date. mit Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen.

Herr Kucera, warum engagiert sich die Universität Bremen im Rahmen der U Bremen Research Alliance für dieses Thema?

Daten sind die Grundlage für Forschung in fast allen wissenschaftlichen Disziplinen, sie ermöglichen Fortschritt und neue Kollaborationen. Wir verfügen zunehmend über intelligente Werkzeuge, um aus den Informationen, die die Daten bergen, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Fähigkeit mit Daten umzugehen, sie zu erheben, zu bewahren, zu analysieren und zu interpretieren ist deshalb absolut essentiell für unsere Forschenden und Absolvent:innen.

Professor Michal Kucera
Professor Michal Kucera ist seit 2022 Konrektor für Forschung und Transfer an der Universität Bremen.
© Matej Meza / Universität Bremen

Was ist gutes Forschungsdatenmanagement?

Die Wissenschaft hat sich auf Prinzipien geeinigt, die für die Nutzung von Daten wichtig sind. Sie sind unter dem Kürzel „FAIR“ zusammengefasst. Daten sollen auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Re-usable) sein. Durch die Einhaltung dieser Standards können Daten von der internationalen Wissenschaftsgemeinde sofort sinnvoll, disziplinübergreifen und nachhaltig genutzt werden.

Inwiefern ist das schon für Studierende relevant, die noch keine Forschung betreiben und womöglich nie werden?

Daten sind auch die Grundlage vieler gesellschaftlicher und kommerzieller Tätigkeiten, ihre richtige Handhabung ist in vielen Bereichen des Alltags wichtig, auch außerhalb der Forschung. Uns geht es also um die Vermittlung von Fähigkeiten, die in fast allen Berufen gefragt sind. Menschen mit Datenkompetenzen werden in allen Bereichen der Gesellschaft gesucht.

„Gerade die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz zeigt: Wir dürfen hier nicht locker lassen, sondern müssen unsere digitalen Kompetenzen in allen Bereichen weiter stärken“

Ist der Umgang mit Daten nicht eher eine lästige Pflicht?

Auf keinem Fall. Wir forschen in Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und lehren, um eine Entwicklung unserer Studierenden und auch Karrieren zu ermöglichen. Dabei fördern wir einen guten Umgang mit Daten in zwei Bereichen: wir sensibilisieren unsere Forschenden und befähigen alle durch die Vermittlung von Kompetenzen. Promovierende und Forschenden sollten in besonderer Weise sensibilisiert sein, das hat mit Aspekten guter wissenschaftlicher Praxis zu tun, aber auch mit Richtlinien der Forschungsorganisationen. Bei Studierenden ist die Vermittlung von solchen Datenkompetenzen besonders wichtig, die auch im Berufsleben nützlich sind.

Um welche Art von Kompetenzen geht es? Braucht man Informatikkenntnisse, um den Anforderungen zu genügen?

Die Kompetenzen hängen von der Disziplin ab. In einigen Bereichen sind die ethischen oder legalen Aspekte des Datenumgangs relevanter, in anderen sind es die quantitativen Kompetenzen bei der Verarbeitung der Daten. Generell sollte man immer wissen, unter welchen Bedingungen Daten erhoben, gespeichert und veröffentlicht werden dürfen.

Mit „Data Train – Training in Research Data Management and Data Science“ bietet die U Bremen Research Alliance und mit ihr die Universität Bremen ein interdisziplinäres Weiterbildungsangebot für Forschende und Promovierende an. Wie wird es angenommen?

Sehr gut! Der Angebot ist inhaltlich attraktiv und durch das vorwiegend virtuelle Format gibt es keine Hürden für die Teilnahme. Als Universität betreiben wir auch das „Data Science Center“ als zentrale Kontaktstelle zur datenintensiven Forschung und Qualifizierung. Gerade die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz zeigt: Wir dürfen hier nicht locker lassen, sondern müssen unsere digitalen Kompetenzen in allen Bereichen weiter stärken.

Der Tag der Forschungsdaten

Data Science zu Mitmachen“, „How to document your research data“ oder „Automatisierte Datenflüsse von Forschungsdaten zur kartenbasierten Darstellung im Web“ – das sind nur drei von 18 Angeboten am Tag der Forschungsdaten am 7. Juni auf dem Campus. Sie werden als Workshop mit festen Start- und Endterminen sowie Anmeldungspflicht oder als flexible Walk-ins durchgeführt.

Weitere Infos gibt es auf der Webseite der U Bremen Research Alliance.

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