Globale Solidarität erforschen und fördern
Der Forschungsverbund GlobaLab will auf der Basis zur Sozialpolitik-Forschung an der Universität aufbauen
Das „GlobaLab – Bremer Forschungsverbund zu Globaler Solidarität“ ist eines der Cluster, mit denen sich die Universität Bremen auf die Exzellenzstrategie der Bundesregierung und der Länder bewirbt. In einer Kurz-Serie stellen wir das Vorhaben vor, im ersten Teil geht es um die Ziele.
Globale Solidarität ist wichtig, sie wird oft gefordert, aber selten gelebt. Das ist beim Klimawandel so, beim Erhalt der Biodiversität oder der Verteilung der COVID-19-Impfstoffe. Und doch gibt es auch Beispiele für gemeinschaftliches Handeln, etwa nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien. Unter welchen Bedingungen entsteht diese globale Solidarität? Wann und wie wird sie aufrechterhalten? Lässt sich eine Lastenverteilung durch politisches Handeln mobilisieren und institutionalisieren?
„Das Ziel dieses Exzellenzclusters ist es, zu beschreiben und zu erklären, wann und warum globale Solidarität möglich ist“, sagt Prof. Dr. Philipp Genschel, Politikwissenschaftler und Sprecher des Clusters. Dabei geht es nicht um Solidarität zwischen Gleichgesinnten, sondern zwischen Menschen und Ländern, die sich fremd sind, kulturell, sozial, politisch. „Das ist das eigentlich Interessante“, meint Genschel. „Die Bedingungen für globale Solidarität sind denkbar ungünstig in einer Welt, die von politischer Polarisierung, neuer Systemkonkurrenz und wirtschaftlicher Abkoppelung gekennzeichnet ist. Trotzdem ist sie unabdingbar für die Bewältigung großer, globaler Herausforderungen wie Klimakrise, wirtschaftlicher Ungleichheit oder Krieg und Gewalt.“
„Wie bauen auf die personelle und institutionelle Basis zur Sozialpolitik-Forschung an der Universität auf. Da ist in Bremen viel geleistet worden“, sagt Genschel. Zu den Forschungserfolgen zählen etwa die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereiche zur Sozialpolitik in den Sozialwissenschaften, an der auch andere Institutionen beteiligt sind. „Die lange Tradition der Verbundforschung macht Bremen zu einem idealen Ort für dieses Vorhaben“, heißt es in dem Antrag.