Kennt ihr schon … das Fliesenwandbild an der Treppe zur SuUB?
Der Uni Campus hat viel zu bieten - auch wenn es um Kunst geht! Hast du dir die vielen Werke schon mal näher angeschaut? Eins davon stellt dir up2date. jetzt vor.
Während eines Studienaufenthaltes in Portugal im Jahr 1997 kommt dem Künstler und Kameramann Tobias Baader die Idee für das blaue Fliesenbild. Portugiesische Straßenschilder wurden zu der Zeit noch handbemalt, wodurch jedes einzelne zum Unikat wurde und die eindrucksvolle Arbeit von Tobias Baader inspirierte.
Stell dir vor, jedes Verkehrsschild würde ein kleines bisschen anders aussehen. So war es in Portugal in den Neunzigern. Während seiner Zeit dort war der Künstler Tobias Baader von der Individualität der Schilder fasziniert und bekam so die Idee für das 2,1 m mal 3,6 m große Wandbild, das heute am Treppenaufgang zur Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) mit seinen 336 Fliesen zu sehen ist. Während seines Aufenthaltes fotografierte er viele verschiedene Versionen der Fußgängerüberweg-Schilder und wählte aus ihnen zehn aus, die er im finalen Werk benutzte.
Womöglich waren auch die portugiesischen Azulejos Teil seiner Inspiration. So werden die kleinen, quadratischen und bunt bemalten Keramikfliesen genannt, die in ganz Portugal an Hauswänden zu finden sind.
Ursprünglich gab es noch eine weitere Version des Werkes am Treppenaufgang zum Mehrzweckhochhaus (MZH). Dieses konnte leider nicht erhalten bleiben, als das MZH einen neuen Eingangsbereich erhielt. Zu Anfang hatte Baader auch vor, die gesamte Fassade des Treppenaufgangs mit Fliesen zu schmücken. Dieses Vorhaben konnte aus finanziellen Gründen aber leider nicht verwirklicht werden.
Der Künstler
Höchstwahrscheinlich kennst du Tobias Baaders Arbeit aus deiner Kindheit. Heute arbeitet er nämlich beim WDR und ist Kameramann bei bekannten Sendungen wie „Wissen macht Ah!“, „Die Sendung mit der Maus“ sowie „Quarks & Co“.
Er ist gebürtiger Bremer und begann 1989 sein Studium an der Hochschule für Künste. Im Laufe seines Studiums wurde er mehrmals ausgezeichnet und erhielt zum Beispiel die Filmförderung in Bremen. 1994 schloss er sein Studium erfolgreich mit Diplom und Meister ab.
Der Kreativität ist er in seiner Karriere als Kameramann treu geblieben. Kunst macht er heutzutage hauptsächlich mit seinen Kindern.
Mittlerweile kann man an vielen der Fliesen rund um die Ränder kleine Abplatzungen erkennen. Diese stammen von Studierenden, die über die Jahre immer wieder versucht haben, einzelne Fliesen abzulösen und mitzunehmen. Geschafft hat das bisher noch niemand. Baader jedoch erzählt, dass er sich vor allem an diesen kleinen Spuren erfreut, wenn er mal wieder in Bremen ist und sein Kunstwerk besucht.