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Kennt ihr schon… das Fundbüro?

Auf dem Campus gibt es einiges zu entdecken. Was verbirgt sich hinter den vielen Türen? Die up2date. Redaktion hat für euch angeklopft – diesmal beim Fundbüro der Uni Bremen

Campusleben / Studienstart

Na, wieder den Fahrradschlüssel verloren, oder den Ring nach dem Händewaschen im Waschraum liegen lassen? Wer etwas auf dem Campus verliert, könnte trotzdem Glück im Unglück haben: Das Fundbüro der Universität Bremen nimmt Gefundenes an und ist zentrale Anlaufstelle für alle, die etwas auf dem Campus verloren haben.

Jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 9 und 12:30 Uhr können Suchende ihr Glück (wieder-)finden: Dann hat nämlich das Fundbüro der Universität Bremen geöffnet. Im 1. Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes (VWG), im Raum 1160, kann man vorbeikommen und bei Birgit Poppen, Sabine Pehka oder Dirk Dietzel nachfragen, ob jemand vielleicht doch die grüne Regenjacke vorbeigebracht hat, die im GW2 nach dem Seminar vor einer Woche vergessen wurde. Bevor jedoch ein Fundstück ausgehändigt wird, kommt erstmal ein kleines Kreuzverhör: „Wir brauchen einen eindeutigen Hinweis, um sicherzugehen, dass der Gegenstand tatsächlich der Person gehört. Ein besonderes Merkmal oder eine präzise Beschreibung der Sache ist dafür wichtig“, erklärt Dirk Dietzel. Er hat vor drei Jahren die Leitung des Fundbüros übernommen. Wer nicht persönlich vorbeikommen kann, kann sich natürlich auch telefonisch melden oder – besser noch – eine E-Mail ans Fundbüro schreiben. Das geht natürlich auch außerhalb der Öffnungszeiten und die Anfrage gerät so auch nicht in Vergessenheit, wenn in zwei Wochen die grüne Regenjacke doch noch im Fundbüro abgegeben wird.

So ein gefundener Gegenstand darf etwa vier bis sechs Wochen im Fundbüro verweilen, während er auf den oder die Besitzer:in wartet. Kommt niemand vorbei, wird die Fundsache ordentlich in eine Plastiktüte gelegt, verschlossen, dokumentiert und an das Ordnungsamt in der Stresemannstraße, Abteilung Fundangelegenheiten, gesendet, wo sie weiter verwahrt wird.

Von Kopfhörern bis zu Mietverträgen

Im Durchschnitt befinden sich 50 abgegebene Gegenstände gleichzeitig im Schrank des Fundbüros. Die Hochsaison ist meist kurz nach Semesterstart. Von Geldbeuteln, abgelaufenen Fitnessstudiokarten, Schmuck, Kopfhörern, Autoschlüsseln und Skateboards bis hin zu Mietverträgen und Aufenthaltsdokumenten findet sich hier vieles. „Zum Beispiel wurde ein Portmonee abgegeben mit allen persönlichen Dokumenten sowie einem Aufenthaltstitel der Besitzerin“, erinnert sich Birgit Poppen. „Über eine Visitenkarte konnten wir den Arbeitgeber der Besitzerin kontaktieren – sie war überglücklich“.

Solche kleineren Recherchearbeiten machen die Mitarbeitenden des Fundbüros immer, wenn ein Gegenstand abgegeben wird. Jedoch hat dies auch seine Grenzen, erklärt Dirk Dietzel: „Wir haben hier nur begrenzte Kapazitäten. Wenn wir einen Namen samt Telefonnummer oder E-Mail-Adresse schnell herausfinden können, melden wir uns natürlich bei der Person. Aber tiefergehend können wir das nicht nachverfolgen.“ Auch der Datenschutz erlaubt es dem Fundbüro nicht, beispielsweise die Kontaktdaten von Studierenden über die Matrikelnummer auf dem verlorenen Studierendenausweis herauszufinden. „In solchen Fällen geben wir die Information an das Immatrikulationsamt weiter, das dann die Studierenden kontaktiert.“ Was das Fundbüro nicht annimmt, sind Gegenstände, die außerhalb vom Campus gefunden werden, erzählt Sabine Pehka: „Letztens hat jemand angerufen, der vor seiner Haustür einen Ring gefunden hat und ihn hier an der Uni abgeben wollte. Das würde ja niemand hier suchen“. Etwas verzwickt ist auch die Tatsache, dass es mehrere inoffizielle Fundstellen an der Uni gibt, so Dirk Dietzel: „Sachen, die zum Beispiel in der Staats- und Universitätsbibliothek auf dem Campus gefunden werden, werden meist auch dort am Infostand abgegeben – was ja aber auch sinnvoll ist“.

Seltsame Funde

Was das Seltsamste gewesen ist, das im Fundbüro abgegeben wurde, fragen wir Dirk Dietzel. Er lacht: „Da war ich zwar selbst noch nicht an der Uni Bremen, aber mir wurde berichtet, dass mal ein roter BH gefunden wurde – kurz nach der Semesterparty“. Das Fundstück wurde jedoch nicht abgeholt und musste an das Fundbüro des Ordnungsamtes geschickt werden. Wie es mit dem ungewöhnlichen Fund weitergegangen ist, werden wir wohl nie erfahren. Aber einen Tipp, wie man seinen Geldbeutel schneller wiederbekommen könnte, hat Sabine Pehka: „Immer eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer im Portmonee hinterlegen. Nur ein Name auf der EC-Karte hilft meist nicht weiter.“

So erreicht ihr das Fundbüro

Per E-Mail: fundbuero@uni-bremen.de

Per Telefon: 0421 218-60538

Im VWG, Raum 1160, könnt ihr dienstags und donnerstags zwischen 9 und 12:30 Uhr auch persönlich vorbeischauen.

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