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Kennt ihr schon … das MARUM?

Auf dem Campus gibt es viel zu entdecken. Was verbirgt sich hinter den vielen Türen? up2date. hat für Neugierige angeklopft. Willkommen zur etwas anderen Campusführung.

Campusleben

Die Wissenschaftler:innen vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen in der Leobener Straße sind weltweit vernetzt und leisten einen wichtigen Beitrag zur Klimaforschung. Es gehört mit seinem Exzellenzcluster zu den bedeutendsten Meeresforschungseinrichtungen der Welt.

Die Weltmeere bedecken rund 70 Prozent der Erdoberfläche. Sie sind ein komplexes System, das noch weitgehend unerforscht ist. Wer wissen will, welche vielschichtige Rolle die Ozeane im System Erde spielen, kommt am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen nicht vorbei. Internationale Forscherinnen und Forscher leisten hier Pionierarbeit. Mit hochmodernen Tiefseerobotern und -bohrgeräten erforschen sie die Klimageschichte unserer Erde und die vielfältigen biologischen und geochemischen Prozesse am und im Meeresboden. Dieser ist wie ein Archiv, das die Umweltbedingungen vergangener Zeiten aufgezeichnet hat. Man erfährt deshalb viel darüber, wie sich das Klima über die Zeit verändert hat und welche Faktoren dabei eine Rolle gespielt haben. Im Zentrum steht für die Forschung auch, wie die sensiblen Ökosysteme in der Tiefsee auf eine sich verändernde Umwelt und steigende Temperaturen reagieren. Am MARUM wird seit 2007 ein Exzellenzcluster gefördert. Der aktuelle trägt den Titel „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“.

Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program
Das Bohrkernlager des International Ocean Discovery Program (IODP) im Bremer MARUM. Hier lagern Kerne aus dem Atlantik, dem Arktischen Ozean, dem Mittelmeer, dem Schwarzen Meer und der Ostsee.
© MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen / V. Diekamp

250.000 Bohrkernsegmente von 90 Expeditionen

Bedeutend ist das Bohrkernlager am MARUM: Es umfasst mehr als 250.000 Bohrkernsegmente von rund 90 Expeditionen aus dem Atlantik, dem Arktischen Ozean, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer. Würde man die einzelnen Proben aneinanderreihen, ergäben sie eine Länge von 158 Kilometern. Neben Bremen gibt es weltweit nur in Kochi (Japan) und Texas (USA) ähnliche Lager. Alle drei gehören zum internationalen Ozeanbohr-Programm „International Ocean Discovery Program“ (IODP). Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss, dem unter anderem Japan, die USA und ein europäisches Konsortium angehören. Mit Hilfe von Bohrkernen erforschen sie die geologischen Prozesse, das Leben in der tiefen Biosphäre und die Klimageschichte der Erde. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt kommen ans MARUM, um an den Bohrkernen zu forschen.

Korallen im Mittelmeer
Korallen der Art Dendrophyllia cornigera in 650 Meter Wassertiefe im Mittelmeer.
© MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen / V. Diekamp

Regionale und europaweite Kooperationen

Die Forschenden am MARUM arbeiten eng mit Partnereinrichtungen in der Region zusammen. Dazu gehören die Universität Oldenburg, die Jacobs University, das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Senckenberg am Meer und das Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung.

Darüber hinaus kooperiert das MARUM eng mit Instituten und Partnern in Europa. So wird hier das Ausbildungsnetzwerk SLATE (Submarine Landslides and their impact on European continental margins) koordiniert. Das Netzwerk, in dem Promovierende an Fragestellungen zu submarinen Rutschungen forschen, wird im Rahmen des Marie-Skłodowska-Curie-Programms (MSC) der Europäischen Kommission gefördert. Insgesamt beteiligen sich Universitäten, Forschungseinrichtungen und Firmen aus sieben europäischen Ländern.

Weitere Beispiele für die wissenschaftliche Zusammenarbeit auf europäischer Ebene sind Mission Atlantic und iAtlantic, deren Fokus auf den Ökosystemen und der Umweltüberwachung im Atlantik liegt.

Weitere Informationen:

Webseite des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen

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