© Universitätsarchiv Bremen
Kennt ihr schon… die zwei Uhren im NW1?
Auf dem Uni Campus gibt es viel zu entdecken – auch wenn es um Kunst geht. Eins der vielen Kunstwerke stellt dir up2date. vor: Die Uhren „Rendezvous“.
Wir vertrauen auf Uhren, um rechtzeitig zur Vorlesung zu kommen oder den letzten Bus zu kriegen. Aber ist die Aussage einer Uhr nicht völlig arbiträr, wenn man bedenkt, dass jemand ganz einfach die Zeiger verstellen könnte? Oder die Ziffern austauschen? Mit dieser Thematik befasst sich das Werk Rendezvous des Künstlers Horst Müller.
Zu finden ist die Installation aus dem Jahr 1991 in der Eingangshalle des NW1 Gebäudes. Der Bremer Künstler Horst Müller beschäftigt sich hier mit den Themen Zeit, Unendlichkeit, Gegenwart und Vergangenheit. Die erste Version dieses Kunstwerks entstand bereits im Jahr 1985 und besteht aus lackiertem Eisenblech.
Der gebürtige Bremerhavener spiegelt eine ‚Normaluhr‘ – also eine Uhr mit dem uns geläufigen Ziffernblatt - und lässt so eine liegende acht entstehen; das mathematische Zeichen für Unendlichkeit.
© Universitätsarchiv Bremen
Durch die Doppelung der Normaluhr entsteht eine ‚Spiegeluhr‘, in der die Zeiger zwar immer noch im Uhrzeigersinn laufen, die Ziffern aber abnehmend angeordnet sind. So scheint es als würde die Zeit auf der Spiegeluhr in die Vergangenheit laufen. Stehen die Zeiger der einen Uhr auf 1, wandern die Zeiger der anderen eine Stunde zurück und zeigen auf die 11. Der Künstler hinterfragt so die Bedeutung einer Uhr: Sie bestimmt nicht die Zeit oder die Gegenwart, sie gibt ihr lediglich einen leicht austauschbaren Namen.
Man könnte also meinen, dass sich die Uhren immer weiter voneinander entfernen. Andererseits treffen ihre Zeiger mit jeder Umdrehung wieder aufeinander, ganz wie bei einem Rendezvous. Die Uhren erfassen sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit - und zusammen die Unendlichkeit.
© Sigrid Rifai
Der Künstler
Weitere Informationen zum Künstler Horst Müller findet ihr auf der Webseite des Künstlerhaus Bremen
