Wie die Universität Bremen beim Studienstart unterstützt
Wir zeigen euch Beispiele von Studiengängen, die beim CHE-Ranking gut abgeschnitten haben
Studierende und -interessierte können sicher sein: An der Universität Bremen wird man beim Studienstart gut unterstützt. Das bestätigen jetzt auch die Ergebnisse des aktuellen Hochschulrankings des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), welche die Wochenzeitung DIE ZEIT im Mai 2021 veröffentlicht hat. Hier landeten alle neun untersuchten Studiengänge der Universität Bremen in der Kategorie „Unterstützung am Studienanfang“ in der Spitzengruppe. Wir geben euch ein paar Einblicke, wie das in der Praxis konkret aussieht.
Biologie, Chemie, Geografie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik, Politikwissenschaft und der duale Studiengang Pflegewissenschaft. Diese neun Fächer haben in dem aktuellen CHE-Ranking so gut abgeschnitten. Befragt werden in dem CHE-Ranking stets Studierende ab dem 3. Fachsemester. Wie sieht die Unterstützung in den Fächern genau aus? Wir haben in vier von ihnen nachgefragt.
Brückenkurse und Erstsemestertutorien in der Mathematik und Informatik
„Die Studiengänge der Mathematik und Informatik haben in den vergangenen Jahren einen besonderen Schwerpunkt auf die Gestaltung des Studienstarts gelegt und gut besuchte Brückenkurse eingerichtet“, sagt der Dekan, Professor Rolf Drechsler. Brückenkurse gibt es an der Uni Bremen auch in vielen anderen Fächern. Sie erleichtern den Übergang zwischen Schule und Universität. Zudem hat der Fachbereich semesterbegleitende spezielle Erstsemestertutorien eingeführt. Sie finden wöchentlich in allen regulären Lehrveranstaltungen der ersten Semester statt. Die Studierenden erhalten hier ein frühes Feedback durch regelmäßige Übungen und sammeln erste Erfahrungen im forschenden Lernen. Auch in der Pandemie konnten viele Zusatzangebote aufrechterhalten und mit Hilfe digitaler Werkzeugen zum Teil sogar noch ausgebaut werden. So gab es zum Beispiel Fragestunden als Videokonferenzen, eine Telefon-Hotline während der Orientierungstage, Live-Streaming der Begrüßungsveranstaltung und Rundgänge auf Video-Basis.
Politikwissenschaft führt schrittweise ans wissenschaftliche Arbeiten heran
Ein anderes Beispiel ist die Politikwissenschaft. „Unsere Lehrenden nehmen sich viel Zeit, um die neuen Studierenden schrittweise an das Verfassen einer ersten wissenschaftlichen Hausarbeit heranzuführen“, sagt die Dekanin Professorin Susanne K. Schmidt. Das erfolgt zum Beispiel durch eine praktische Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens. Zudem organisiert der StugA (Studiengangsausschuss) – also die studentische Vertretung in dem Fach – Veranstaltungen in der O-Woche, damit die Politikstudierenden gut ankommen können. Hier geht es nicht nur um fachliche Themen, sondern auch ums Kennenlernen und Vernetzen.
O-Woche für alle Erstsemester
Die O-Woche – Orientierungswoche – ist eine ganz wichtige Veranstaltung für alle Erstsemester: Sie findet immer im Herbst statt. Hier erhalten die Studierenden zahlreiche Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten – etwa von der Studierwerkstatt, die zum Beispiel dabei hilft, wie man Hausarbeiten schreibt oder Präsentationen vorbereitet und hält. Bei Fragen hilft die Studienberatung in den Studienzentren weiter. Diese gibt es in allen Fachbereichen. Sie sind eine wichtige zentrale Anlaufstelle für Studierende. Hier können sie Fragen zu ihrer Studienplanung und den jeweiligen Prüfungsordnungen klären. Auch in Zeiten der Pandemie haben sich die Fachbereiche in der vergangenen O-Woche ins Zeug gelegt und nicht nur digitale Angebote gemacht, sondern auch welche auf dem Campus und in der Stadt. Selbstverständlich unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.
Biologie/Chemie: Interkulturelles Arbeiten, „MentorInnenprogramm“ und Nachhilfekurse
Breit gefächert sind die Informationsangebote des Fachbereichs Biologie/Chemie. Sie reichen von einer Erstsemesterseite mit Videos bis zu individuellen Beratungsterminen. Gefragt werden darf alles, es werden individuelle Studienverläufe bei Bedarf besprochen und Unterstützungsangebote gemacht. Anerkennungen aus vorherigen Studiengängen oder passenden Ausbildungen werden schnell und unbürokratisch erledigt. „Uns ist es wichtig, dass unsere Studierenden die Organisationsmöglichkeiten ihres Studiums verstehen, nutzen und sich gegenseitig unterstützen können. Dabei liegt uns das Thema Diversität besonders am Herzen“, sagt Prodekanin Professorin Janine Kirstein. Dazu bilden Studierende Kleingruppen für gemeinsames Lernen im „Interkulturellen Arbeiten“. Im „MentorInnenprogramm“ treffen sich Studierende regelmäßig mit einem Professor oder einer Professorin, besprechen Fragen des Studiums, Perspektiven oder bekommen einen Einblick in die Forschung. Und da man in diesen Fächern zum Beispiel auch Mathe braucht, gibt es spezielle semesterbegleitende Nachhilfeangebote.
Pflegewissenschaft: Kleine Kohorten und individuelle Begleitung
„Dass der duale Studiengang Pflegewissenschaft so gut abgeschnitten hat, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass wir unsere Studierenden aufgrund der vergleichsweise kleinen Kohorten sehr individuell begleiten und eng mit der studentischen Interessensvertretung zusammenarbeiten“, erläutert Professorin Ingrid Darmann-Finck, die diesen Studiengang leitet. Alle Lehrenden stehen stets für Anliegen der Studierenden zur Verfügung. „Auch während der infektionsschutzbedingten Einschränkungen auf dem Campus haben wir den Kontakt mit den Studierenden durch mehrere Informationsveranstaltungen aufrechterhalten.“ Da die meisten der Studierenden neben dem Studium berufstätig sind oder aufgrund des im Vergleich zu anderen Studiengängen höheren Alters auch familiäre Verpflichtungen haben, bemüht sich der Studiengang darum, möglichst flexible Regelungen zu treffen, so dass das Studium trotzdem gut abgeschlossen werden kann.
„Ein guter Start ist für das Gelingen eines Studiums entscheidend“
Der Konrektor für Lehre und Studium, Professor Thomas Hoffmeister, freut sich über das gute Abschneiden der Universität Bremen im CHE-Ranking: „Es ist toll, dass wir uns im Vergleich zum Vorjahr nochmal gesteigert haben.“ Vor einem Jahr hatte bereits ein Großteil der damals untersuchten Studiengänge Spitzenplätze in dieser Kategorie belegt. Nun sind es alle. „Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen erneut, dass es der Universität Bremen extrem wichtig ist, ihre neuen Studierenden gut abzuholen“, so der Konrektor. Ein guter Start sei für das Gelingen eines Studiums entscheidend.
„Der Universität Bremen ist es extrem wichtig, ihre neuen Studierenden gut abzuholen“ (Konrektor für Lehre und Studium, Professor Thomas Hoffmeister)
Die Universität Bremen hat deshalb in den vergangenen Jahren viel Geld in Unterstützungsprogramme für den Studienstart investiert. Zudem betreibt sie ein differenziertes Qualitätsmanagement im Bereich Lehre und Studium. Regelmäßig erfolgt ein sogenanntes Studierenden-Monitoring. Dessen Ergebnisse nutzen die Fachbereiche, um dann gezielt Angebote und Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Studierenden weiterentwickeln. So gibt es für Studienanfängerinnen und -anfänger eine Vielzahl an speziellen Vorkursen, Tutorien und individuellen Beratungsangeboten. „Es ist erfreulich, dass sich dieser große Einsatz jetzt erneut positiv im CHE-Ranking niederschlägt“, so Thomas Hoffmeister.
Über das CHE-Ranking
Das CHE-Ranking untersucht deutschlandweit mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen. Es umfasst Informationen über insgesamt 30 Fächer. Jedes Fach wird im Dreijahresrhythmus neu bewertet. Von vielen Studieninteressierten und Studierenden wird das CHE-Ranking aufmerksam zur Kenntnis genommen. In diesem Jahr wurden die Fächer Biochemie, Biologie / Biowissenschaften, Chemie, Geografie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Medizin, Pflegewissenschaft, Pharmazie, Physik, Politikwissenschaft, Sport / Sportwissenschaft und Zahnmedizin untersucht. Die Wochenzeitung DIE ZEIT hat die Ergebnisse des gesamten Rankings im ZEIT Studienführer 2020/21 sowie auf ZEIT CAMPUS ONLINE veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Informationen zur Universität Bremen im CHE-Ranking