up2date. Das Onlinemagazin der Universtiät Bremen

Damals: Campusradios

In der Geschichte der Universität gab und gibt es verschiedene Ansätze für ein Studierendenradio

Campusleben

„Wir begrüßen Sie herzlich zum CampusRadio auf Radio Bremen 2.“ Mit diesen Worten eröffnete Harro Zimmermann als verantwortlicher Redakteur im April 1994 das gemeinsame Rundfunkprogramm der Universitäten Bremen und Oldenburg. In der deutschen Hochschullandschaft war diese Form der Kooperation mit einem Radiosender einmalig. Radio Bremen versprach sich neue, junge Hörerinnen und Hörer, die Unis wollten den Informationsfluss in Stadt und Region verbessern.

Das wöchentliche Magazin auf der Kulturwelle Radio Bremen 2 berichtete eine Stunde lang über aktuelle und historische Themen, „die mit dem Treiben an beiden Universitäten zu tun“ hatten: Forschung und Lehre, Kulturelles und Politisches, Studienalltag und Studierendenleben, Berufsperspektiven und Personalia, „Uni-Reform und Stagnation“. Wie die Macherinnen und Macher 2001 in einem Selbstportrait für das Wochenmagazin Der Spiegel weiter erklärten, war das Programm unparteiisch und unabhängig. „Es ist kein studentisches Radio, aber auch nicht das verlängerte Sprachrohr der Uni-Leitungen.“

Studiogäste der Pilotsendung am 13. April 1994: Die Rektoren und AStA-Vorsitzende der Unis Bremen und Oldenburg, von rechts: Professor Jürgen Timm (Bremen), Hanna Naber (Oldenburg), Antje Matthies (Bremen), Professor Michael Daxner (Oldenburg) und Moderator Harro Zimmermann (Radio Bremen).
©Eva-Maria Kulke

Ausschnitt aus der ersten Sendung vom 13. April 1994.

Spieldauer: 1:55 // Dateigröße: 4531 kB ©Radio Bremen, Produktion 1994


Die Pressesprecher der beiden Universitäten, Gerhard Harms und Eberhard Scholz, arbeiteten bei der Planung und Produktion der Sendungen eng zusammen. Redaktion und Musikauswahl lagen bei Radio Bremen. Die Beiträge wurden von radiointeressierten Studierenden erstellt sowie ab Mai 1995 auch von Teilnehmenden der „Journalistenschule Campus Radio“. Hierbei handelte es sich um einen vom Arbeitsamt Oldenburg geförderten einjährigen Fortbildungskurs an der Uni Oldenburg. Viele der Absolventinnen und Absolventen fanden später einen Job in der Medienbranche.

Im Oktober 2001 wurde das „CampusRadio“ eingestellt. Grund war die Abschaltung von Radio Bremen 2. Das Programm wurde durch das Nordwestradio – ein Kooperationsprojekt mit dem NDR – ersetzt.

„Von Studierenden für Studierende“

An der Uni Bremen entstand 2005 mit der Lehrveranstaltung „Projekt Campus Radio Bremen“ im Fachbereich 9 ein neues, stärker studentisch geprägtes Radioprogramm. Die Grundlagen des Radiomachens vermittelt der Journalist Klaus Jochims; er war für Radio Bremen schon als Redakteur beim ersten Uni-Radio dabei gewesen.

Ein Jahr Campus-Radio Bremen.

Ausschnitt aus dem Interview mit Klaus Jochims, Redakteur beim Nordwestradio und Leiter des Uni-Radioprojekts.

Gesendet am 1. März 2006. Spieldauer: 2:18. ©Archiv Universität Bremen, Christoph Terstiege, Klaus Joachims


Einmal im Monat wurde eine zweistündige Magazinsendung auf der Frequenz des Bremer Bürgerrundfunks ausgestrahlt. Ziel war es, wie einer der Macher 2006 auf der Projektwebseite erklärte, „das campus radio als forum von studierenden für studierende dauerhaft zu etablieren. gleichzeitig kann es schnittstelle zwischen ‘uni-kosmos’ und ‘welt’ sein.“ Im Mittelpunkt standen Hochschulpolitik und Wissenschaft, Studierendenalltag und News vom Campus.

Entwickelt und produziert wurde das Programm selbstbestimmt, kreativ und (selbst)kritisch von Teilnehmenden der Lehrveranstaltung und engagierten Studierenden, die Spaß am Radiomachen hatten.

Postkarte Campusradio 2012. Nicht nur das Programm, auch die Werbematerialien und der Internetauftritt wurden von den Studierenden selbst entworfen und gestaltet. Alle Beiträge standen bis zur Abschaltung der Radio-Webseite im Sommer 2013 auch als Stream bereit.
Universität Bremen

Träume an der Universität.

Ein Beitrag von Clemens Haug über Erwartungen und Träume von Studierenden. Mit Zitaten von Prof. Dr. Gerhard Vinnai.

Gesendet am 3. August 2005. Spieldauer: 3:15. ©Archiv Universität Bremen, Clemens Haug, Prof. Dr. Gerhard Vinnai


Mit der Dezentralisierung des Bürgerrundfunks wurde ab 2010 mangels eines festen Studios live von wechselnden Orten auf dem Campus gesendet – eine logistische und technische Herausforderung. Trotz des Erfolgs bei den Studierenden für das praxisorientierte Format stellte der Studiengang Kulturwissenschaften zum Wintersemester 2011/12 aufgrund neuer Pläne abrupt jegliche Unterstützung für das „Campus Radio“ ein: Der Lehrauftrag wurde nicht verlängert und Geräte zurückverlangt. Einige Aktive machten weiter, doch im Januar 2013 ging die letzte Sendung über den Äther.

Online but not on air

Seit dem Wintersemester 2013/14 gibt es mit „krosse.fm“ ein Internetradioprojekt auf dem Bremer Campus. Unter der Leitung des Radio Bremen Musikredakteurs Christian Höltge – auch er war schon am CampusRadio beteiligt – und des Tontechnikers Dietmar Gode entstehen seither im Rahmen des Seminars „krosse.fm on air“ pro Semester ein bis zwei Magazinsendungen mit innovativen Beiträgen – nicht nur über das Leben auf dem Campus. Einfach mal reinhören!

Weitere Infos:

Die Webseite des Projekts (URL: http://www.campusradio.uni-bremen.de) ist im freizugänglichen Internet Archive aufbewahrt. Einige Audiobeiträge der ersten Jahre können über die Wayback Machine noch aufgerufen und angehört werden. Den besten Zugriff und Überblick bietet der Snapshot vom 25. März 2013.

Viele weitere Mitschnitte sind im Archiv der Universität Bremen überliefert.

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