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Wie organisiere ich mein Semester?

Rund 1.200 Studierende suchen jedes Jahr die Psychologische Beratungsstelle des Studierendenwerks Bremen auf. Ein häufiges Thema zum Semesterstart: das Studium organisieren.

Campusleben

Den Text für das Seminar noch schnell lesen, dann die Präsentation für morgen vorbereiten und mit der Hausarbeit hättest du eigentlich auch schon anfangen sollen. Besonders zum Semesterstart kommt eine Fülle an Arbeit auf dich zu. Die Semesteraufgaben mit Nebenjob und Hobbys unter einen Hut zu bekommen, kann schon anstrengend genug sein. Zusätzlich läuft vieles nun digital ab. Simone Buchholz aus der Psychologischen Beratungsstelle des Studierendenwerks Bremen (PBS) gibt Tipps, wie die Arbeitsorganisation auch im digitalen Studium während der Corona-Pandemie gelingt.

„Am besten eignet man sich eine sogenannte Job-Mentalität fürs Studium an. Das heißt, das Studium wird wie ein richtiger Job betrachtet, den es zu erfüllen gilt, mit einer festen Anzahl von Wochenarbeitsstunden“, rät Simone Buchholz. Dies schaffe Struktur, die im Studium oft fehle. Die Beraterin sieht jedoch auch, dass besonders die digitale Lehre kräftezehrend auf viele Studierende wirkt und ihnen noch mehr Selbstorganisation und -disziplin abverlangt. Deswegen hat die PBS in ihrem Online-Angebot „Trotz Corona zufrieden lernen“ ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt zu Themen wie Lerntechniken, Pausen- und Arbeitsplatzgestaltung sowie Motivationshilfen. Ein paar Empfehlungen zur besseren Lernorganisation gibt Buchholz auch hier schon.

Tipp 1: Plan erstellen und Ziele konkretisieren

Bücher stapeln sich, überall Notizzettel und du weißt nicht, wo du anfangen sollst? „Am besten macht man sich einen Plan, welche Aufgaben anstehen, wann die Deadline ist und setzt sich konkrete Tages- und Wochenziele“, schlägt Buchholz vor. Das schaffe eine Verbindlichkeit, die besonders im digitalen Semester fehlt, da selten kontrolliert wird, wer tatsächlich an der Online-Vorlesung teilnimmt.

Tipp 2: Selbstkontrolle

Beim ersten Wochenplan wirst du wahrscheinlich merken, dass die eigenen Gewohnheiten zwischen Vorhaben und Realität geraten, weiß Buchholz: „Es hilft, sich selbst anfangs zu beobachten und zu kontrollieren, um die Pläne dann anzupassen. Es ist nämlich sehr demotivierend, wenn gesetzte Ziele nicht eingehalten werden.“ Wenn du also merkst, um 15 Uhr trinkst du lieber deinen Kaffee anstatt zu lernen, plane es einfach mit ein und mach dich später wieder an die Arbeit.

Tipp 3: Arbeitsvolumen richtig einschätzen

Deine erste Woche mit Lernplan ist vorbei und du hast längst nicht die zehn Hausarbeiten geschafft? Erwartungen runterschrauben, rät die Expertin: „Der Lernplan muss natürlich realistisch und machbar sein. Außerdem fordert die digitale Lehre meist mehr Zeit für die Absprachen mit Lehrenden, also auch für die Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen, was die meisten nicht erwarten.“ Sei daher umsichtig mit dir selbst, wenn du nicht so viel schaffst, wie geplant.

Tipp 4: Austausch suchen

Da die ein oder andere Vorlesung digital stattfindet, fällt der Kaffee mit dem Kommilitonen oder die Bahnfahrt mit der Freundin weg, um sich über den Lernstoff auszutauschen. Buchholz Ratschlag: Suche dir einen Tandempartner, mit dem du dich regelmäßig über den Lerninhalt austauschst. Auch Lerngruppen sind möglich, wenn man sich zu einem festen Termin virtuell trifft.

Tipp 5: Genug Pausen einlegen

Zwischendurch das Geschirr abspülen, dann wieder eine Weile in den Tiefen des Internets versinken und Katzenvideos gucken – und am Ende fehlt die Zeit für eine richtige Pause, weil sonst die Hausarbeit nicht fertig wird. Plane besser feste Pausenzeiten in regelmäßigen Abständen ein, empfiehlt die Beraterin. Zudem sollte am Tag eine längere Pause gemacht werden – am besten verbunden mit etwas Bewegung.

Tipp 6: Bildschirmzeit reduzieren

Durch die digitale Lehre schaust du noch mehr auf den Bildschirm als sowieso schon. Dazu kommt die Freizeitgestaltung mit dem Smartphone und Fernseher. Dadurch verfließen die Grenzen zwischen Studium und Freizeit und du kannst schlechter abschalten. Buchholz Tipp: „Die Pausen sollten nicht am Bildschirm verbracht werden. Notizen per Hand schreiben oder den Text auf dem Papier lesen, das reduziert ebenfalls die Bildschirmzeit.“

Tipp 7: Arbeit und Freizeit trennen

Normalerweise gibt die Beraterin die Empfehlung, den Wohnraum möglichst nicht zum Lernen zu nutzen, sondern dafür an die Uni oder Bibliothek zu gehen. Das geht während Corona natürlich nicht so einfach. „Trotzdem sollte man einen festen Arbeitsplatz haben und nur dort lernen, um die Freizeit von der Arbeit zu trennen“, erklärt Buchholz. Außerdem rät sie während der Pandemie, die Freizeitgestaltung noch ernster zu nehmen: „Sich selbst kleine Dinge für den Abend vornehmen, ist jetzt wichtig, um zu entspannen.“

Mehr Informationen

Eine ausführliche Zusammenstellung mit Tipps zur Arbeitsorganisation während der Pandemie gibt die PBS auf ihrer Webseite.

Psychologische Beratungsstelle

Die Psychologische Beratungsstelle befindet sich im Zentralbereich der Universität Bremen, unterhalb der Mensa. Termine können telefonisch am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 13 und Mittwoch von 14 bis 16 Uhr vereinbart werden. Erreichbar ist die Beratungsstelle unter 0421 22 01 - 1 13 10 oder per E-Mail unter pbs@stw-bremen.de. Zudem gibt es eine Online-Beratung. Zurzeit können die Beratungsgespräche nur telefonisch stattfinden. Die Services der PBS stehen Studierenden der Universität und der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven kostenfrei zur Verfügung.

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