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25 Jahre Hanse-Wissenschaftskolleg

Die Einrichtung in Delmenhorst ist seit 1997 ein attraktiver Ort für Forschende und Wissenschaftsinteressierte.

Uni & Gesellschaft

Menschen in Bremen, Niedersachsen und der ganzen Welt kennen und schätzen es: Das Hanse-Wissenschaftskolleg (HWK) in Delmenhorst. Exzellente Wissenschaftler:innen können dort über Stipendien als sogenannte Fellows bis zu zehn Monate lang wohnen, arbeiten und sich vernetzen. Zudem ist das HWK ein akademisches Veranstaltungszentrum der Region: Es bietet interessierten Bürger:innen eine große Bandbreite an öffentlichen Vorträgen. In diesem Herbst feiert das HWK sein 25-jähriges Jubiläum

Als Gemeinschaftsprojekt der Länder Bremen und Niedersachsen sowie der Stadt Delmenhorst wurde das HWK 1997 gegründet. Im Mittelpunkt steht seitdem die Unterstützung der Forschungsschwerpunkte der Universitäten Bremen und Oldenburg sowie die Vernetzung der akademischen Einrichtungen in der Nordwestregion. Als so genanntes „Institute for Advanced Study“ folgt es dem Modell des gleichnamigen Instituts der Princeton University (USA). „Als Ort des akademischen Liberalismus und Pluralismus gibt das HWK Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Freiheit, rund zehn Monate lang ungestört an einem Projekt zu forschen – oft in Kooperation mit den Universitäten der Region“, erläutert die Rektorin des HWK, Kerstin Schill. Die Professorin für Neuroinformatik der Universität Bremen leitet die Wissenschaftseinrichtung seit 2018.

„Ein Ort der geistigen Freiheit und Begegnung“

Jedes Jahr finden rund 60 Fellows den Weg nach Delmenhorst. Ein international besetzter wissenschaftlicher Beirat begutachtet alle Anträge, die auf den jährlichen Aufruf eingehen, und entscheidet auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen Qualität und Innovativität. Das Alumni-Netzwerk des HWK umfasst nach 25 Jahren weltweit mehr als 700 Personen auf vielen Kontinenten. „Am HWK kommen herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zusammen, um von akademischen Verpflichtungen ungestört an ihren Projekten zu arbeiten. Sie begegnen hier Künstlerinnen und Künstlern und Autorinnen und Autoren mit wissenschaftlichem Interesse in einer Atmosphäre der geistigen Freiheit und Interdisziplinarität“, hebt HWK-Rektorin Kerstin Schill hervor. Im Mittelpunkt steht die Autonomie der Fellows im Hinblick auf die Ausgestaltung ihrer wissenschaftlichen Arbeit ebenso wie die Gestaltung ihres Alltags.

Seit einigen Jahren wird das Fellowship-Programm für Senior und Junior Scientists um eine Postdoc-Förderung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Nordwestregion ergänzt. Aktuell nehmen sieben Juniorwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von der Universität Bremen an dem Programm teil.

Portrait Kerstin Schill
Kerstin Schill leitet das HWK seit 2018. Die Wissenschaftlerin ist auch Informatikprofessorin der Universität Bremen.
© Kai Uwe Bohn / Universität Bremen

Insbesondere die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit den meereswissenschaftlichen Instituten der Universität Bremen machen ein Fellowship in Delmenhorst attraktiv. Das MARUM – Zentrum für Marine Umweltforschung der Universität Bremen kann durch seine herausragende technische Ausstattung Forschenden Arbeitsmöglichkeiten anbieten, die international ihresgleichen suchen. „Und wer am MARUM forscht, findet auf dem Delmenhorster HWK-Campus eine inspirierende, interdisziplinäre Arbeitsumgebung, die Austauschmöglichkeiten mit vielen benachbarten Fachrichtungen bietet, und ein attraktives, naturnahes Lebensumfeld“, so Schill.

Akademische und populärwissenschaftliche Veranstaltungen

Mit rund 120 Veranstaltungen im Jahr vom kleinen Workshop bis zur internationalen Fachkonferenz ist das HWK zudem ein zentrales akademisches Veranstaltungszentrum der Region. Die Menschen der Institutionen, die zur gemeinsamen Arbeit nach Delmenhorst kommen, schätzen die geographische Lage des Hauses zwischen den regionalen wissenschaftlichen Zentren sowie das ruhige und überschaubare Arbeitsumfeld, dessen Rahmenbedingungen sich leicht an Arbeitsgruppen jeder Größe anpassen. Die moderne Medienausstattung des HWK gestattet ihnen außerdem eine hybride Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern auf der ganzen Welt.

Neben den rund 120 akademischen Veranstaltungen im Jahr bietet das HWK auch ein populärwissenschaftliches Vortragsprogramm für die Öffentlichkeit, das bisher rund 12.000 Interessierte aus einem großen Einzugsbereich angezogen hat. Eingeladene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland berichten am HWK aus ihrer Forschung, erklären ihre Ergebnisse, setzen sie in Beziehung zu ihrem persönlichen Wissenschaftsverständnis und treten mit dem Publikum ins Gespräch – häufig zu Fragen, welche die Gesellschaft als Ganzes bewegen.

Jubiläumsvorträge bis zum 5. Oktober

Das Hanse-Wissenschaftskolleg feiert sein Jubiläum „25 Jahre HWK“ mit einem Jubiläumsprogramm vom 12. September bis 5. Oktober 2022. Es umfasst unter anderem drei Jubiläumsvorträge zum Leitthema „Wissenschaft und Gesellschaft: Die Geschichte einer komplizierten Beziehung“, welche die Themenfelder Freiheit, Teilhabe und Grenzen der Wissenschaft aufgreifen. Es sprechen Professorin Maria-Sibylla Lotter (Ruhr-Universität Bochum), Professor Mark Schweda (Universität Oldenburg) und Professor Armin Nassehi (Universität München).

Auf der Webseite des HWK gibt es weitere Informationen zum Jubiläumsprogramm und zu allen Veranstaltungen am HWK.

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