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Mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch „KlimaKarl“

Mit dem Fahrrad zur Uni fahren, wiederverwendbare Kaffeebecher, Second-Hand-Kleidung: All das trägt zu einer nachhaltigen Lebensweise bei. Damit das im Alltag besser gelingt, hilft die App „KlimaKarl“ in Verbindung mit einem Klimawettbewerb.

Uni & Gesellschaft / Nachhaltigkeit

Würden sich mehr Menschen eher für das vegane Menü in der Mensa entscheiden oder sich für den Arbeitsweg aufs Fahrrad schwingen, wenn es dafür sogenannte Klima-Punkte gibt, die für nachhaltiges Handeln belohnen? Ja – sagen Kirsten Hillebrand und Hendrik Hinrichs. Die Promovierende im Bereich Financial Technologies (FinTech) und der ehemalige Mitarbeiter der Universität Bremen haben die App „KlimaKarl“ kreiert, in der Chatbot Karl Tipps und Punkte für umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln vergibt. Verknüpft ist die App mit einem Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden innerhalb eines Unternehmens in Teams gegeneinander antreten. Nachdem die Pilotphase beendet ist, soll im Herbst der Wettbewerb samt App im Rahmen der Energiesparkampagne der Uni auch für Studierende und Mitarbeitende starten.

CO2 sparen und punkten

„Jede nachhaltige und umweltbewusste Handlung hat eine bestimmte Punktzahl. Diese orientiert sich an der tatsächlichen CO2 Vermeidung – das heißt 10g gleich 1 Punkt. So gibt es zum Beispiel für den Verzicht auf tierische Lebensmittel beim Mittagessen 80 Punkte, die dem jeweiligen Team gutgeschrieben werden.“, erklärt Hendrik Hinrichs das Konzept von „KlimaKarl“. In der App können die Teilnehmenden vergleichen, wie ihr Team im Gegensatz zu den anderen abschneidet. Hintergrundinfos, warum die Handlung klimafreundlich ist, werden auch gleich präsentiert. „Konzipiert ist der Nachhaltigkeitswettbewerb für Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden motivieren wollen, umweltbewusster zu handeln“, erzählt Kirsten Hillebrand.

Karl, ein grünes Männchen mit Hornbrille, führt die Teilnehmenden per Chat durch den Wettbewerb. Statt mit erhobenem Zeigefinger zu meckern, wenn doch mal das Auto statt das Fahrrad zum Einsatz kommt, versucht Karl zum nachhaltigen Handeln zu motivieren und gibt Vorschläge. Auf die Idee, einen Chatbot einzusetzen, der bei einer nachhaltigeren Lebensweise mit Infos unterstützen soll, sind die beiden schon im Masterstudium gekommen, als sie sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt haben. In ihrer Tätigkeit an der Uni Bremen hat sich das Konzept dann konkretisiert.

Karl, ein grünes Männchen mit Hornbrille, führt die Teilnehmenden per Chat durch den Wettbewerb.

Anwenderorientiert und nachhaltig

Gestartet sind Kirsten Hillebrand und Hendrik Hinrichs mit einer rohen Version der App, die mit dem Feedback von insgesamt dreizehn Unternehmen und Start-Ups weiterentwickelt wurde. „Damit konnten wir die App sehr anwenderorientiert konzipieren“, so Kirsten Hillebrand. Besonders der Wettbewerb kam gut an. „Die reine Interaktion mit Karl reichte vielen jedoch nicht aus, sie wollten vor allem mehr und regelmäßigen Content.“, erzählt Hendrik Hinrichs. So wurden verschiedene Extras hinzugefügt, wie die „Wissenskarten“, bei denen es mehr Hintergrundinfos gibt, und die sogenannte „Grüne Spende“, bei der ab einer gewissen Punktzahl eine Spende an einen nachhaltigen Zweck gerichtet wird. „Diese und weitere Extras können je nach Unternehmen angepasst werden“, erklärt Kirsten Hillebrand.

Bild 1/3 Die Teams können im Wettbewerb über die App ihren Punktestand abfragen.
© KlimaKarl
Bild 2/3 Die sogenannten „Wissenskarten“ bieten Hintergrundwissen zu nachhaltigem und klimafreundlichem Handeln.
© KlimaKarl
Bild 3/3 So kann der Chat mit Karl aussehen. Das grüne Männchen gibt Tipps und motiviert zum nachhaltigen Handeln.
© KlimaKarl

Ein weitere positive Rückmeldung aus der Pilotphase: Chatbot Karl stärkt das Gemeinschaftsgefühl, erzählt die Promovierende: „Teilnehmende berichten uns von Team-Events, bei denen gemeinsam nachhaltig gekocht wird, die auch nach dem Wettbewerb noch stattfinden – genau das ist ja Sinn der Sache.“

Nicht nur die teilnehmenden Unternehmen sehen in „KlimaKarl“ Potential. Das Konzept wurde unter anderem vom EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert sowie vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Firma Amazon ausgezeichnet.

Ab November auch an der Uni

Mittlerweile ist die Pilotphase abgeschlossen und es haben sich auch schon die ersten Abnehmer:innen gefunden – darunter auch die Uni Bremen. Im Zuge der Energiesparkampagne des Umweltmanagements soll das grüne Männchen mit Hornbrille voraussichtlich im November auch die Mitarbeitenden und Studierenden der Uni durch den Wettbewerb begleiten. Ziel der Kampagne ist es, Mitarbeitenden und Studierenden Tipps zu geben, wie sie Strom und Energie in Büro- und Laborräumen sparen, aber auch ihr Leben klimafreundlicher gestalten können. Dabei unterstützt Karl mit Tipps per Chat. Die Details, wie der Wettbewerb für Studierende und Mitarbeitende ablaufen und welche Extra-Funktionen es in der App geben wird, sind gerade in der Planung.

Weitere Informationen

Mehr zu „KlimaKarl“ gibt es auf der Webseite www.klimakarl.de.

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