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25 Jahre Bohrkernlager

Zahlen und Fakten zu einer Einrichtung, die der Universität seit einem Vierteljahrhundert zu viel Renommee verholfen hat

Forschung

1994 in Bremen, Europahafen, Schuppen 3: Erstmals werden in Bremen Bohrkerne eingelagert, die zuvor bei Expeditionen im Rahmen des internationalen Bohrprogramms IODP (International Ocean Discovery Program) gewonnen worden waren. Unter Federführung des Geowissenschaftlers Professor Gerold Wefer hatte sich die Universität erfolgreich an einer Ausschreibung zur Einrichtung eines neuen „Core Repository“ beteiligt. Seither lagert eine einzigartige Sammlung von Meeresbodenproben in der Hansestadt – einem von nur drei Standorten weltweit. Seit 2005 befinden sich die Bohrkerne direkt auf dem Uni-Campus im MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften. Mittlerweile reicht der Platz kaum noch aus, weshalb es in den kommenden Jahren eine Erweiterung geben wird.

158,16 Kilometer

lang sind alle in Bremen gelagerten Bohrkerne aneinandergereiht. Aufbewahrt werden sie in mehr als 250.000 Plastikboxen. Eine Hälfte – die mit den schwarzen Kappen – steht für Beprobungen in den Laboren des Kernlagers zur Verfü- gung. Aus der Hälfte mit den roten Kappen wird zunächst kein Material entnommen. Sie werden für Zeiten archiviert, in denen analytische Neuentwicklungen noch bessere Untersuchungsergebnisse ermöglichen.

90 Expeditionen

bilden die Grundlage für die in Bremen gelagerten Kernabschnitte. Sie fanden – und finden – im Rahmen des internationalen Meeresforschungsprogramms IODP und der Vorgängerprogramme DSDP und ODP statt, oft mit Beteiligung oder sogar unter Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bremen.

35 Science und Sampling Partys

hat es bisher in den Räumen des Bohrkernlagers gegeben – Zusammenkünfte internationaler Forschender, bei denen Kerne untersucht werden und es einen direkten Austausch über die ersten Ergebnisse gibt. Diese Treffen sind stets ein Höhepunkt im Bremer Bohrkernlager, die die Universität immer wieder in den Fokus internationaler Meereswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler rücken.

200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

kommen jährlich unabhängig von Science und Sampling Partys nach Bremen, um an dem hier gelagerten Material zu arbeiten. Zusammen mit Kuratoren und Forschenden des MARUM entnehmen sie jährlich 40.000 Proben aus den Kernhälften – insgesamt waren es bereits mehr als eine Million. Auch Weiterbildung und Training bringen vor allem die junge Generation ins Bremer Bohrkernlager:
Das MARUM veranstaltet hier seit 2007 eine vom European Consortium for Ocean Research Drilling (ECORD) unterstützte Summer School und seit 2015 ein zusätzliches Format, die Trainingskurse.

Sechs Meere

sind Ursprung der Bremer Bohrkerne. Hier lagern Proben aus dem Atlantik, Mittelmeer, Nordpolarmeer, der Nordsee, Ostsee und dem Schwarzen Meer. Proben aus andere Meeresregionen lagern in College Station (Texas, USA) und Kochi (Japan).

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