Das sind die Top 3 Platzierten des Transferpreises 2024
Die drei ausgezeichneten Projekte an der Universität Bremen zeigen auf ganz unterschiedliche Weise, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aussehen kann
Eine Software zur Bekämpfung von Dengue-Fieber, Maßnahmen für eine bessere Akzeptanz der Mathematik in der Gesellschaft und 100-Tage-Projekte, in denen Studierende Lösungsansätze für Unternehmen entwickeln: Die Themenvielfalt der Transferprojekte an der Uni Bremen ist groß. up2date. stellt die Gewinner der ersten drei Plätze des Transferpreises näher vor.
Projekt „DENCAI - DENgue Case Investigation
Den ersten Platz belegte der Informatiker Dr. Thomas Barkowsky mit seinem Projekt „DENCAI - DENgue Case Investigation“. In Kooperation mit der Mahidol University in Bangkok, einem langjährigen strategischen Partner der Uni Bremen, entwickelte er gemeinsam mit Studierenden eine Software zur Untersuchung und Bekämpfung von Dengue-Ausbrüchen. Wenn vor Ort eine Dengue-Infektion diagnostiziert wird, muss schnell gehandelt werden, um den Ort und die Umstände des Ausbruchs zu untersuchen. Die entwickelte Software besteht aus einer Web- und Smartphone-App, die von vielen Mitarbeitenden des thailändischen Gesundheitswesens genutzt wird. Da die App auf verschiedenen Organisationsebenen des Gesundheitssystems eingesetzt werden kann, vereinfacht und beschleunigt sie die Untersuchung von Dengue-Infektionen und sammelt gleichzeitig digital auswertbare Daten. Das Projekt wird maßgeblich von Studierenden getragen. So wurde die Software von Informatikstudierenden der Universität Bremen im Rahmen von Lehrveranstaltungen entwickelt. Im Jahr 2023 wurde sie bereits in einer mehrmonatigen Pilotphase erfolgreich eingesetzt. Das Team arbeitet derzeit daran, die Software auch in anderen Ländern verfügbar und bekannt zu machen, damit möglichst viele Menschen von dieser profitieren können.
Projekt „Industriemathematik: Mathe x(mal) Anders“
Der Mathematiker Prof. Dr. Büskens will mit seinem Projekt „Industriemathematik: Mathe x(mal) Anders“ das Image der Mathematik in Deutschland verbessern und sicherte sich damit den zweiten Platz. Mit zahlreichen Maßnahmen arbeitet das Projekt gegen die Frustration bei Schüler:innen, Lehrer:innen und Studierenden an und räumt mit dem Vorurteil auf, dass Mathematik schwierig und weltfremd ist. Dies will das Projekt unter anderem damit erreichen, indem es das große Potenzial der Mathematik für Industrie und Wirtschaft verdeutlicht und das Thema somit greifbarer für die Praxis macht. Die zahlreichen Einzelmaßnahmen des Projekts zielen gemeinsam darauf ab, mathematische Forschungsergebnisse effektiv in die Industrie zu transferieren, nachhaltige und ressourceneffiziente Technologien und innovative Lösungen zu entwickeln sowie die Akzeptanz und das Verständnis für Mathematik in der Gesellschaft zu erhöhen. Derzeit werden die Transferaktivitäten im Projekt “#MOIN - Modellregion Industriemathematik” mit rund 6 Mio. Euro von Bund und Land gefördert.
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Lehrformat „future concepts Bremen (fcb)”
Das praxisorientierte Lehrformat „future concepts Bremen (fcb)” am Lehrstuhl für Mittelstand, Existenzgründung und Entrepreneurship (LEMEX) im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft wurde mit dem dritten Platz für herausragende Transferleistungen ausgezeichnet. In dem von Prof. Dr. Jörg Freiling initiierten Projekt arbeiten Studierende gemeinsam mit Unternehmen und Wissenschaftler:innen an aktuellen Fragestellungen aus der unternehmerischen Praxis. Die Studierenden entwickeln in 100-Tage-Projekten Lösungsansätze für die Praxispartner:innen und können dabei das an der Hochschule Gelernte praktisch umsetzen. Sie sammeln in dem Projekt bereits während des Studiums erste unternehmerische Erfahrungen und knüpfen Kontakte zu potenziellen Arbeitgeber:innen. Die Unternehmen werden bei der Entwicklung innovativer Geschäfts- und Organisationskonzepte unterstützt und können durch diese ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Zudem erhalten sie die Möglichkeit, in dem Projekt zukünftige Fachkräfte kennenzulernen und frühzeitig an sich zu binden.