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Der Ozeanboden: Was verrät die unerforschte Schnittstelle der Erde?

Forschende aus Oldenburg und Bremen sind gemeinsam in der Exzellenzstrategie erfolgreich

Forschung

„Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“ ist einer von zwei Exzellenzclustern an der Universität Bremen, die kürzlich bewilligt wurden. Das Projekt ist eine Kooperation von Wissenschaftler:innen der Universitäten Oldenburg und Bremen. up2date. hat Clustersprecher Heiko Pälike gefragt, was genau eigentlich erforscht wird.

Herr Pälike, Was sind die zentralen Forschungsfragen des Clusters?

Das Team des Clusters wird untersuchen, welche Rolle der Ozeanboden im Erdsystem hat. Wie werden Stoffe und Energie zwischen der Wassersäule und dem Ozeanboden ausgetauscht? Können wir den Austausch quantifizieren? Wie interagieren diese Flüsse mit der Umwelt? Auch wenn bisher nur ein sehr geringer Teil des Ozeanbodens erforscht werden konnte, wissen wir, dass er eine wichtige, dynamische Schnittstelle mit weitreichenden Funktionen für das Erdsystem bildet.

Vier Personen stehen vor einem Forschungsgerät im MARUM der Universität Bremen.
(v.l.n.r.:) Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer, Professor Heiko Pälike, designierter Sprecher des Exzellenzclusters „Der Ozeanboden“, Professorin Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, Direktor des MARUM Professor Kai-Uwe Hinrichs
© Matej Meza / Universität Bremen

Was kann die Forschung in Ihrem Fachgebiet für die Gesellschaft leisten?

Am und im Ozeanboden wirken geologische, physikalische, chemische und biologische Prozesse wechselseitig und beeinflussen so das Klimasystem, den globalen Kohlenstoffkreislauf und die biologische Produktivität des Weltozeans. Noch wissen wir zu wenig über diese Prozesse, um den Ozeanboden in globale Stoffbilanzen einbeziehen zu können.

Das Team wird anhand von Sedimenten belegen, wie sich die Welt verändern könnte, wenn sich das Klima weiter erwärmt. Das erhobene Wissen soll auch der Öffentlichkeit und Politik zugänglich gemacht werden.

Eine Aufnahme von Krabben auf einer Koralle im Ozean.
Krabben der Art Sternostylus rogeri auf einer Bambuskoralle in 926 Meter Wassertiefe am Ghoul Seamount (Chatham Rise, Neuseeland) im Pazifik, aufgenommen mit dem Tauchroboter MARUM-SQUID.
© MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

Warum kooperiert die Universität Bremen mit der Universität Oldenburg?

Der Cluster setzt sich auch zum Ziel, das Thema Biodiversität an dieser bedeutenden Grenzfläche und deren Rolle im Erdsystem zu quantifizieren. Dies erfordert neuartige Technologien zur Beobachtung und Beprobung des Ozeanbodens, hochempfindliche analytische Methoden und eine Erweiterung numerischer Modelle. Diese Forschungsziele können nur durch einen interdisziplinären Forschungsverbund erreicht werden.

Es soll eine marine Exzellenzregion entstehen, in der wissenschaftliche Durchbrüche entstehen. Die Forschungsergebnisse sind von großer Bedeutung, um Szenarien für eine „wärmere Welt“ zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Eine Luftaufnahme des Forschungsschiffs SONNE auf dem Ozean.
Das Forschungsschiff SONNE im Südatlantik
© MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen; T. Klein

Weitere Informationen

Zum Exzellenzcluster „Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde“

Zur Exzellenzstrategie der Universität Bremen

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