Ein Semester in Dublin – Bewerbung, Campusleben im Ausland und mehr
Schon mal überlegt, ein Erasmus-Semester zu machen? Ich berichte euch von meiner Zeit in Dublin, Irland.
Im letzten September bin ich mit der Unterstützung von Erasmus+ nach Dublin gereist, um dort ein Semester an der Dublin City University zu studieren. Die vier Monate, die ich in Irland verbracht habe, waren aufregend und bereichernd. Ein Auslandssemester bietet einem die Möglichkeit, das Uni-Leben in einem anderen Land auszutesten, neue Freundschaften zu schließen und ein fremdes Land zu erkunden. Vielleicht inspiriert euch mein Bericht ja auch, ein Erasmus-Semester zu planen. Wie das geht, habe ich euch in dem Artikel „Wie komme ich ins Auslandssemester?“ erklärt.
Die Vorbereitung
Ich studiere English-Speaking Cultures im Profilfach, weshalb ein Auslandsaufenthalt an einer Uni im englischsprachigen Ausland von Anfang an mit in mein Studium eingeplant war. Und auch, dass ich für mein Auslandssemester nach Dublin gehen würde, war für mich schon recht früh klar. Zum einen, weil ich dort schon mit fünfzehn einmal zur Schule gegangen bin und die Stadt ins Herz geschlossen hatte und zum anderen, weil ich kurz vor der Bewerbungszeit gerade den Roman „Normal People“ von Sally Rooney gelesen hatte, der im Westen Irlands spielt. So wurde die Dublin City University (DCU) also die erste von drei Wunschuniversitäten in meiner Erasmus+ Bewerbung.
Als ich die Zusage von der DCU bekam, fühlte sich der Beginn des Auslandssemesters immer noch unglaublich weit weg an, aber die Planung holte mich dann doch schon früher ein, als ich dachte. Die Wohnungssuche in Dublin entpuppte sich recht schnell als unglaublich schwierig und frustrierend. Letztendlich habe ich erst vor Ort in Dublin eine langfristige Unterkunft gefunden. Zum Glück war ich in dieser Situation nicht alleine, sondern konnte mich mit Kommilitoninnen austauschen und verbinden, die in der gleichen Situation waren.
So kam es also dazu, dass ich in der ersten Woche meines Auslandssemesters noch in einem Hostel wohnte und von dort aus an der O-Woche für internationale Studierende teilnahm. Erst mal in der Stadt angekommen, gestaltete sich die Wohnungssuche dann aber ein bisschen einfacher und noch innerhalb der ersten Woche war dann doch ein Zimmer in Uni-Nähe gefunden. Es ist aber trotzdem wichtig zu sagen, dass die Wohnungssituation in Dublin ein großes Problem ist und ich allen, die hier ein Semester verbringen möchten, empfehle, sehr früh mit der Suche zu beginnen und sich auf hohe Mietpreise einzustellen.
In der O-Woche gab es mehrere Veranstaltungen speziell für Erasmus- und internationale Studierende und so konnte ich schnell eine kleine Gruppe an Freundinnen finden. Die richtigen Kurse haben in der darauffolgenden Woche begonnen und schneller als gedacht, entwickelte sich eine neue Uni-Routine in Dublin.
Wie viele und was für Kurse man im Ausland belegen muss, ist natürlich abhängig vom Studiengang. Da ich English-Speaking Cultures studiere, war ich, mal abgesehen von der englischen Unterrichtssprache, relativ frei in meiner Auswahl und habe vor allem Kurse im Bereich Kommunikation und Kulturwissenschaft belegt, die ich spannend fand. Am Anfang waren Unterschiede im Uni-Alltag wie Kurse, die zur vollen Stunde beginnen und fast immer nur eine Stunde lang sind, natürlich ungewohnt, aber ich habe mich schnell an alles gewöhnt und meine neue Uni ins Herz geschlossen.
Natürlich habe ich aber nicht meine ganze Zeit in der Uni verbracht. An den Wochenenden habe ich die Zeit genutzt, um zusammen mit meinen Freunden Dublin und die Umgebung zu erkunden. Dublin ist eine superspannende Stadt mit vielen kleinen Cafés, unzähligen Pubs, Museen, Parks und Sehenswürdigkeiten. Dadurch, dass die Stadt direkt am Meer liegt, ist man außerdem superschnell am Wasser, kann Klippenwanderungen machen oder Zeit am Strand verbringen. Kulturell passiert in Dublin sehr viel und Abende auf Konzerten, in Pubs mit Livemusik oder auf Pop-up Kunsthandwerkmärkten werden mir wahrscheinlich am meisten in Erinnerung bleiben. In der Reading Week habe ich mir aber auch Zeit genommen, um mal ein bisschen raus zu kommen und mit drei Freundinnen einen kleinen Roadtrip nach Galway und entlang der Westküste gemacht. Die Natur dort ist wunderschön und ich rate euch, falls ihr nach Dublin geht, euch den Rest des Landes nicht entgehen zu lassen.
Leider ist das Wintersemester an der DCU nur drei Monate lang und die Vorlesungszeit schon Anfang Dezember wieder vorbei. Um noch ein bisschen länger zu bleiben, habe ich mich deshalb entschieden, trotzdem erst am Tag vor Weihnachten zu fliegen und die Zeit, die ich nicht für Essays brauchte, zu nutzen, um noch mal ganz viel Zeit in Dublin zu verbringen, aber auch, um die Nähe zum United Kingdom zu nutzen und einen kleinen Trip nach Edinburgh zu machen.
Das Reisen darf natürlich auch nicht vergessen werden. Hier seht ihr Bilder von einem Roadtrip an die Westküste Irlands und einer Kurzreise nach Edinburgh.
Für mich hat das Auslandssemester unglaublich viele neue Erfahrungen bedeutet. Ich glaube, dass ich es vor allem genossen habe, ganz woanders noch einmal anzufangen, neue Dinge auszuprobieren und aus meinem Alltag zu entkommen. Gerade weil ich an der Uni Bremen während des Lockdowns angefangen habe, war es toll, woanders noch mal einen richtigen Uni-Start zu erleben. Vor allem habe ich aber tolle Leute kennengelernt, ohne die die Zeit nicht halb so schön gewesen wäre.
Habt ihr jetzt auch Lust auf ein Erasmus-Auslandssemester bekommen? Dieses Jahr ist die Bewerbungsphase leider schon vorbei, aber ihr könnt jetzt schon anfangen, euch über passende Partneruniversitäten, die Mobilitätsförderung und den Bewerbungsprozess zu informieren. Dann seid ihr nächstes Jahr perfekt vorbereitet, um euch bis Mitte Februar zu bewerben.