In Schottland gibt es die Idee schon länger: Im Oktober 2020 trat dort der “Period Products Act” in Kraft, der öffentliche Einrichtungen verpflichtet, Tampons und Binden frei zur Verfügung zu stellen. Die Idee kam auch in Deutschland gut an: So bieten zum Beispiel die Hochschule Bonn Rhein-Sieg und die Universität Bonn die Produkte bereits kostenfrei an. Auf Initiative dreier Studentinnen gibt es nun auch vier TUBS an der Universität Bremen.

Von der Idee bis zur Umsetzung

Initiiert haben die Idee Helene, Lisa und Hannah. Sie sind die drei gewählten Vertreterinnen des Autonomen Feministischen Referats des AStA der Uni Bremen. Sie hatten 2022 der Zentralen Kommission für Frauenfragen den Vorschlag gemacht, die TUBS anzuschaffen. 2023 folgte ein offizieller Antrag, der in der Uni auf breite Zustimmung stieß. Finanziert wird das Angebot von der Universität. Die Umsetzung erfolgte durch das Familienservicebüro.

Schluss mit dem Tabu-Thema

„Menstruation ist ein Thema, das circa 50 Prozent der Menschen weltweit betrifft. So auch Studierende, Mitarbeitende und Besucher:innen der Universität Bremen“, so die Initiatorinnen. „Beim Aufenthalt auf dem Campus sollte ihnen kein Nachteil entstehen und daher für die Hygiene notwendige Produkte kostenfrei zur Verfügung stehen. Dabei gehören Tampons und Binden genauso selbstverständlich dazu wie Seife und Toilettenpapier.“ Die Studentinnen möchten mit den TUBS auch dazu beitragen, dass die Menstruation kein Tabu-Thema bleibt. „Das Tabu sorgt dafür, dass viele Menschen nicht frei über ihre Beschwerden und Probleme wie Periodenarmut sprechen“, heißt es weiter. Dabei sind besonders Studierende von Periodenarmut betroffen. Sie haben häufig nur wenig Geld zur Verfügung und werden durch den Kauf teurer Hygieneprodukte zusätzlich belastet. Mit der Installation der TUBS leistet die Universität einen Beitrag im Sinne sozialer Nachhaltigkeit: Die TUBS ermöglichen den Betroffenen freien Zugang zu den Produkten und damit Teilhabe am Campusleben, unabhängig von ihrer finanziellen Situation.

TUBS auch auf Männertoiletten

Ein besonderes Anliegen war es den Initiatorinnen, die TUBS auch auf Männertoiletten zu installieren, damit auch die betreffenden trans* Personen Zugang zu den kostenlosen Produkten erhalten. „Es wäre toll, wenn es überall geschlechtsneutrale Sanitäranlagen gäbe. Um ein diskriminierungsfreies Umfeld zu ermöglichen, ist das Installieren von TUBS auch auf Männertoiletten wichtig“, erklären sie.

Seid fair

Die Tampons und Binden sind für den Sofortgebrauch gedacht. Damit möglichst viele Studierende das kostenlose Angebot nutzen können, entnehmt bitte nur so viele Produkte, wie ihr direkt verbrauchen könnt.

Hier findet ihr die TUBS

Die TUBS sind an den folgenden Orten zu finden: Damen-WC in der Staats- und Universitätsbibliothek, Damen-WC in der Uni-Mensa am Boulevard, Damen- und Herren-WC im GW2 in der Nähe des Veranstaltungsbüros. Hier geht es zum Campus-Lageplan.