Kennt ihr schon… das Green Office?
up2date. trifft Tugay: Ein Studierender, der sich im Green Office für eine nachhaltige Hochschule einsetzt
Seit Oktober 2022 gibt es an der Universität Bremen das Green Office, das von studentischen Mitarbeitenden geführt und verschiedene Akteur:innen zum Thema Nachhaltigkeit vernetzen soll. Im Gespräch mit up2date. resümiert Tugay, studentischer Mitarbeiter im Green Office, wie der Start verlaufen ist, welche Projekte in Zukunft anstehen und welche Wünsche er für die Zukunft hat.
Tugay, kannst du uns kurz erzählen, wer du bist und welche Rolle du im Green Office einnimmst?
Ich bin 30 Jahre alt und studiere Psychologie an der Uni Bremen. Ich bin seit Anfang April im Team mit einem weiteren studentischen Mitarbeitenden, Maurice. Er und meine Vorgängerin Fiona haben letztes Jahr im Oktober angefangen, das Green Office an der Uni Bremen aufzubauen. Momentan bin ich hauptsächlich für den Instagram-Kanal des Green Office zuständig. Unser Hauptziel ist die Vernetzung von Mitgliedern der Universität, Organisationen und Gremien.
Wie bewertest du den Start des Green Office nach einem halben Jahr?
Da es vorher noch kein Green Office an der Uni Bremen gab, musste zu Beginn sehr viel Arbeit reingesteckt und alles aufgebaut werden. Es wurde eine Organisationsstruktur gefunden und ein eigener Instagram-Kanal aufgesetzt. Die Website des Green Office war ein weiterer Meilenstein und ist Anfang April online gegangen. Bisher gab es durchweg positives Feedback dazu. Wir bekommen immer mehr Anfragen per E-Mail und werden an der Uni Bremen wahrgenommen. Das bezeichne ich persönlich als einen gelungenen Start für das Green Office.
Welche Projekte geht ihr gerade an?
Ein großes Projekt im Green Office ist derzeit die Gestaltung der digitalen Nachhaltigkeitslandkarte. Die Karte verschafft einen Überblick über nachhaltige Projekte in Bremen und umzu und soll interessierte Studierende anregen, selbst aktiv zu werden. Studierende können zudem bereits bestehende Projekte auf der Nachhaltigkeitslandkarte eigenständig eintragen und darauf aufmerksam machen.
Zudem beraten wir verschiedene hochschulpolitische Gremien, wie die Kommission für Nachhaltigkeit, Klimagerechtigkeit und Klimaneutralität - kurz NKK, das Nachhaltigkeitsforum und den Lenkungskreis Leitbild. Letzterer erarbeitet zum Beispiel ein neues Leitbild für die Universität, welches noch in diesem Semester vom Akademischen Senat beschlossen werden soll. Außerdem wurde die NKK-Kommission vom Akademischen Senat damit beauftragt, eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Uni Bremen zu entwickeln. Da geht es zum Beispiel um unseren Weg zur Klimaneutralität.
Wir sind auch im engen Kontakt mit dem neu gegründeten Referat für Antiklassismus (AntiKla) des AStA. Das Antiklassismus-Referat ist eine selbstorganisierte Interessensvertretung für von Klassismus betroffenen Studierenden, Arbeiter:innenkindern und Erstakademiker:innen. Das Referat verfolgt das Ziel, klassistische Strukturen an der Uni Bremen sichtbar zu machen und aufzulösen. Im April starteten die ersten Aktionen mit den Plakaten zu #DasIstAuchKlassismus und einem Vortrag von Andreas Kemper. Antiklassismus hat für uns vor allem mit sozialer Nachhaltigkeit zu tun, beispielsweise wenn es um den Abbau von sozialen Hürden geht.
Was sind deine persönlichen Beweggründe für die Arbeit im Green Office?
Ich möchte mich mehr mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen und einen Beitrag an der Uni Bremen leisten, indem ich auf studentisches Engagement aufmerksam mache und Mitstudierende unterstütze. Es ist gar nicht so leicht einen Einstieg zu finden, selbst wenn man etwas beitragen möchte und motiviert ist. Durch das Green Office habe ich die Gelegenheit, im Team zu arbeiten und auf andere Mittel zurückzugreifen, die mir sonst nicht zur Verfügung stehen würden.
Steht ihr auch im Austausch mit anderen Green Offices?
Wir sind über die AG Green Offices und Nachhaltigkeitsbüros des „netzwerk n“ mit anderen Green Offices vernetzt. Das ist ein Verein, der zur nachhaltigen Entwicklung von Hochschulen arbeitet. Wir würden wirklich gerne all die Möglichkeiten nutzen, die dieses Netzwerk bietet, aber momentan haben wir einfach nicht genug Leute, um das schaffen. Das wäre aber wichtig, denn unsere Hauptaufgabe besteht darin, Studierende an nachhaltige Projekte zu vermitteln und ihnen Möglichkeiten zum Engagement aufzuzeigen.
Was wünscht du dir für die Zukunft des Green Office?
Wir benötigen in Zukunft mehr Ressourcen, insbesondere mehr Stellen, und Räumlichkeiten, in denen wir die Möglichkeit haben, persönlich Studierende oder Interessierte zu informieren und direkt ansprechbar zu sein. Es ist wichtig, dass wir das Thema sichtbarer machen und besser an der Uni verankern.
Weitere Infos
Bei Fragen, Anregungen und Kooperationsangeboten ist das Nachhaltigkeitsbüro jederzeit via E-Mail unter greenoffice@uni-bremen.de zu erreichen. Auf Instagram postet das Nachhaltigkeitsbüro unter @green_office_uni_bremen.
Mehr zum Referat für Antiklassismus des AStA findest du auf ihrer Webseite und auf Instagram.
Themenmonat Nachhaltigkeit
Seit ihrer Gründung 1971 steht die Uni Bremen für gesellschaftliche Verantwortung. Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind grundlegende Leitprinzipien der Universität: in Forschung, Lehre und Betrieb. Im Onlinemagazin up2date. der Uni Bremen steht im Mai das Thema Nachhaltigkeit daher im Fokus. Der Themenmonat beleuchtet aktuelle Projekte, Fragen und Herausforderungen.