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KI-Projekt „loopsai“ will Lebensmittelverschwendung reduzieren

Seid Ihr dafür, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden? Dann unterstützt mit eurer Stimme ein Projekt unseres Wissenschaftlers Thorsten Kluß und seiner Partner. Sie sind für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Forschung / KI

Worum geht es? Bei der Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln werden oft wertvolle Stoffe weggeworfen. Thorsten Kluß will das mit seinen Partnern aus Bremen, Hamburg und Darmstadt ändern. Sie haben ein innovatives Konzept entwickelt, das für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Forschung nominiert wurde. Bis zum 9. November 2020 könnt ihr noch auf der Website www.forschungspreis.de bei einem Online-Voting für ihr Projekt „loopsai – Künstliche Intelligenz natürlich integriert” stimmen. Ein Video dazu ist auch in der Mediathek der 3sat-Wissenschaftssendung „nano“ zu sehen.

„Wir wollen einen Kreislauf ermöglichen, in dem jeder Stoff weiterverwertet werden kann“, sagt Thorsten Kluß von der Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik der Universität Bremen. Mit Hilfe der intelligenten Open-Source-Software „loopsai - Künstliche Intelligenz natürlich integriert“ wollen sie das Konzept im Internet zugänglich machen.

Das Konzept für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft haben Kluß und seine Bremer Kollegin Carolin Johannsen von der Handwerkprojekt GmbH gemeinsam mit den Unternehmen „Frisches Management“ und „Teikei Coffee“ aus Hamburg sowie einer Umweltingenieurin der IMPCT gGmbH aus Darmstadt bei einem Ideenwettbewerb der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis entwickelt. Dabei soll die Software „loopsai“ Betriebe automatisch in Stoffkreisläufen anordnen und Vorschläge machen, wer den Müll von anderen als Rohstoff für sich verwenden kann. „Das spart Ressourcen, Geld und entlastet die Müllentsorgung“, so Kluß. Der Wissenschaftler setzt sich seit vielen Jahren für nachhaltige Projekte an der Universität Bremen ein.

Bunker in Hamburg als urbane Farm nutzen

Die Software „loopsai“ soll bereits während der Entwicklungsphase in einer urbanen Farm erprobt werden, die bereits nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft arbeitet. Dort sollen auch die nötigen Daten für die KI gesammelt werden. Dafür will das Team in Hamburg einen Bunker anmieten, um Speisepilze zu züchten. „Bunker haben viel Platz“, erklärt Kluß. „Sie sind ideal, um großflächig Pilze zu züchten, die wenig Licht benötigen.“

Als Nährboden will das Team den Kaffeesatz von „Teikei Kaffee“ nutzen. Die Pilze werden regional verkauft. Ihre Reste – vereinfacht gesagt: „die Wurzeln“ – dienen Insekten als Nahrungsgrundlage, die wiederrum eine wertvolle Proteinquelle sind. „Was die Insekten übriglassen, kann in einer Biogasanlage genutzt werden, um Methan zum Heizen oder Kochen herzustellen. Als Rest bleibt ein hochwertiger Dünger, der wiederum für den Anbau von Pflanzen genutzt werden kann.

Auch Insekten können von dem Projekt „loopsai – Künstliche Intelligenz natürlich integriert” profitieren.
© Matej Meza / Universität Bremen

„Durch diese Arbeit im Reallabor lernen wir und insbesondere die KI, welche verarbeitenden Betriebe in einer Region noch fehlen oder wo auf der behördlichen oder politischen Seite Änderungen erforderlich sind, um diese Art Kreislaufwirtschaft zu vereinfachen“, sagt Kluß.

Nur drei Teams im Finale

Bundesweit haben es nur drei Teams ins Finale geschafft. Sie wurden von insgesamt 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Forschung, Kommunen, Wirtschaft, Ingenieurwesen und zahlreichen anderen Feldern ausgewählt. Alle hatten im Sommer an einem Ideenwettbewerb des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung teilgenommen.

Das loopsai-Team bei einem Online-Treffen (im Uhrzeigersinn): Sören Schäfer (Frisches Management), Marlon Rommel (Teikei Coffee), Carolin Johannsen (Handwerkprojekt GmbH), Dorothea Hülß, (IMPCT gGmbH), Thorsten Kluß (Kognitive Neuroinformatik, Universität Bremen), Jochen Frisch (Frisches Management) und Birger Stoffers (Frisches Management).
© loopsai

Preisverleihung am 4. Dezember

Die Auszeichnung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird am 4. Dezember 2020 anlässlich des 13. Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf verliehen. Die Preisträger erhalten eine Förderberatung und ein professionelles Medientraining, um ihre Ideen erfolgreich weiterentwickeln zu können. Allen drei Nominierten werden zudem Siegel zur Verfügung gestellt, mit denen der eigene Erfolg im Rahmen der Nutzungsbedingungen intern und extern kommuniziert werden kann.

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung wurde 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ins Leben gerufen, um nachhaltigkeitsbezogene Forschungsleistungen Deutschlands zu würdigen und zu helfen, sie mit dem Nachhaltigkeitsengagement von Unternehmen und Kommunen zu verknüpfen. In den vergangenen Jahren wurden Beiträge zu den FONA-Leitinitiativen Green Economy, Zukunftsstadt, Energiewende, Wärmewende, Wasser und Biodiversität prämiert. In diesem Jahr steht das Thema „Urbane Bioökonomie“ im Fokus des Forschungspreises. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.

Stimmt jetzt ab!

Der Countdown läuft: Noch bis zum 9. November 2020 könnt ihr für das Projekt „loopsai“ von unserem Bremer Wissenschaftler Thorsten Kluß und seinen Partnern aus Darmstadt und Hamburg unter www.forschungspreis.de stimmen. Zudem findet ihr ein Video, das die 3sat-Wissenschaftssendung „nano“ gemacht hat, in der Mediathek. Auch die Partner von loopsai haben ein kleines Erklärvideo erstellt. Ihr könnt es euch bei Youtube ansehen:

loopsai- künstliche Intelligenz, natürlich integriert
© loopsai

Weitere Informationen:

loopsai

Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Die Partner:

IMPCT

TEIKEI - Community Supported Coffee

Frisches Management

Cognitive Neuroinformatics

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