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Von Studierenden, für Studierende: Internationale Tagung bietet Raum für Projekte und Ideen

„Debattieren, Opponieren, Protestieren — Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliche Praktiken des Widersprechens“ am 5. und 6. Mai

Lehre & Studium

Studierende der Sprachwissenschaften der Uni Bremen und Uni Wien organisieren gemeinsam mit ihren Dozierenden am 5. und 6. Mai eine internationale Studierendenkonferenz. Das Besondere dabei: Nicht nur Promovierende werden in Vorträgen referieren und diskutieren, sondern auch Bachelor- und Masterstudierenden wird eine Bühne geboten. Denn oftmals haben Studierende keine Möglichkeit, ihre Projekte und Ideen niedrigschwellig und kostenlos vorzustellen. Was es mit der Konferenz genau auf sich hat, erzählt im Interview Lara Berlage von den ThemaTalkers, die die Organisation gemeinsam mit Worlds of Contradiction (WoC) übernehmen.

Wie kam es dazu, dass ihr diese Konferenz veranstaltet?

Geboren sind die ThemaTalkers im Rahmen des Seminars „Konzeption, Planung und Durchführung einer internationalen Studierendenkonferenz“, welches als Wahlpflichtmodul im Germanistikmaster sowie in den General Studies belegt werden kann. Wir bestehen zurzeit aus acht Studierenden der Uni Bremen und der Uni Wien. Ziel des von Professor Ingo Warnke geleiteten Seminars ist es, eine Konferenz zu planen, die Studierenden aus den Sprach- und Literaturwissenschaften und angrenzenden Gebieten wie Kultur- und Sozialwissenschaften eine Plattform bietet, ihre Projekte und Ideen vorzustellen und darüber zu diskutieren.

Was ist das Besondere an der Tagung?

Bei vielen Tagungen referieren Promovierende, Professor:innen, Forscher:innen und andere Expert:innen, selten auch mal Masterstudierende. Wir wollten allen Studierenden einen Raum geben, in der sie sich in einem geschützten Rahmen in der Planung einer wissenschaftlichen Veranstaltung, im Vortragen und dem Diskutieren ausprobieren können – auch Bachelorstudierenden. Es geht nicht zwingend darum, nur Abschlussarbeiten vorzustellen. Es können Hausarbeiten, Essays und ähnliches als Vortrag oder in anderen Formen vermittelt werden. Einzige Voraussetzung in diesem Jahr: Es muss zum Oberthema „Debattieren, Opponieren, Protestieren“ der Tagung passen. Die Ergebnisse der Tagung werden im Anschluss in einer Onlinepublikation veröffentlicht. Was die Tagung noch von anderen unterscheidet: Sie ist kostenlos für Vortragende und Zuhörende. Auch Reisekosten fallen weg, weil die Veranstaltung sowohl digital als auch in den Räumlichkeiten der Uni Bremen stattfindet.

Die ThemaTalkers in einer Online-Konferenz
Von links oben nach rechts unten (Zeile für Zeile): Julian Engelken, Lara Christin Herford, Susanne Sophie Schmalwieser, Sargis Poghosyan, Louis Hypius, Jan Hensellek, ao. Univ.-Professor Peter Ernst, Lara Berlage, Angelina Schellin, Prof. Ingo H. Warnke.
© ThemaTalkers

Was genau ist eure Rolle bei den ThemaTalkers?

In erster Linie geht es bei den ThemaTalkers darum, eine wissenschaftliche Tagung selbständig zu planen und durchzuführen: Von der genauen Themensetzung, der Organisation des Call-for-Papers, der Auswahl der Keynote-Speaker sowie den Vortragenden bis hin zur Moderation sowie der Zusammenstellung der Onlinepublikation. Dabei begleiten und beraten uns Professor Warnke und Professor Ernst. Wir arbeiten in flachen Hierarchien gleichberechtigt miteinander. Diese Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Professoren finde ich dabei besonders. Neben der wertvollen Erfahrung der Planung einer Tagung, lassen sich gut Kontakte zur Wissenschaftswelt knüpfen. Wer später im Wissenschaftsbetrieb arbeiten will, erhält auch einen besseren Einblick, welche Kriterien ein gutes Paper erfüllen muss. Allgemein lassen sich wichtige Erfahrungen für das Berufsleben sammeln und es gibt Credit Points, da die ThemaTalkers an ein Seminar geknüpft sind.

Worum geht es inhaltlich bei der Konferenz?

Inhaltlich ist die Konferenz an die Verbundforschungsplattform Worlds of Contradiction – kurz WoC – geknüpft, dessen Sprecher Professor Warnke gemeinsam mit Professorin Michi Knecht ist. Durch die thematische Verknüpfung, dreht sich auch bei der Konferenz alles um das Thema „Widerspruch“. Das heißt, dass sich alle Vorträge mit Widerspruch in einem weiten Sinn befassen sowie mit der Frage, wie sich unter anderem Widerspruch sprachlich äußert – zum Beispiel in Bezug auf Literatur, Pädagogik, Gender oder Politik. Widerspruch selbst kann das Thema sein – also A widerspricht B. Oder es kann sich um sprachliche Nuancen drehen, die zu Widerspruch führen. Für die Diskussion der Vorträge ist selbstverständlich auch Zeit vorgesehen.

Wie mache ich mit bei den ThemaTalkers und/oder der Tagung?

Einen Vortrag für die Tagung anzumelden ist nicht mehr möglich, aber Zuhören und Mitdiskutieren können alle Interessierten. Auch wenn alles schon durchgeplant ist, können Interessierte immer noch – auch mitten im Semester – zu den ThemaTalkers dazustoßen und zum Beispiel bei der Publikation mitarbeiten oder bei der nächsten Konferenz mitplanen. Denn die ThemaTalkers und das Konzept sollen fortgeführt werden.

Internationale Studierendenkonferenz: „Debattieren, Opponieren, Protestieren — Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliche Praktiken des Widersprechens“

Die Onlineveranstaltung der ThemaTalkers findet am 5. und 6. Mai statt. Los geht es jeweils um 9 Uhr – entweder digital oder als Public Viewing im GW2 A, Raum 3.570 an der Uni Bremen. In 15- bis 30-minütigen Vorträgen stellen Bachelor- und Masterstudierende der Universitäten Bremen, Bielefeld, Frankfurt am Main, Graz, Jena, Marburg, Paderborn, Trier, Tübingen sowie Wien ihre Themen vor. Zu den Vortragenden gehören auch zwei Fellows des DFG-Graduiertenkollegs Contradiction Studies sowie die Keynote-Speaker Dr. Mark Dang-Anh vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim und Prof. Dr. Martin Reisigl von der Uni Wien.

Zugang zur digitalen Veranstaltung erhalten Interessierte nach Anmeldung unter themtalk@uni-bremen.de. Wer Interesse an der Mitarbeit bei den ThemaTalkers hat, meldet sich ebenfalls unter der E-Mail-Adresse. Weitere Infos sowie das Programm sind zu finden unter https://www.uni-bremen.de/thematalkers

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