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„Wir arbeiten permanent an der Qualität der Lehramtsausbildung“

Christian Palentien koordiniert als Direktor des Zentrums für Lehrerinnen-/ Lehrerbildung und Bildungsforschung die Ausbildung der künftigen Lehrkräfte

Lehre & Studium

An einer Schule zu unterrichten, für viele ist das ein Traumberuf. Fest steht: Die Basis, um Lehrer:in zu werden, ist eine sehr gute Ausbildung. An der Universität Bremen ist das Zentrum für Lehrerinnen-/ Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZfLB) die zentrale wissenschaftliche Einrichtung, die die Lehramtsausbildung koordiniert und die Qualität weiterentwickelt. Denn die Anforderungen ändern sich ständig. Professor Christian Palentien, Direktor des ZfLB, über die Herausforderungen durch den aktuellen Lehrkräftebedarf.

Was sind die Aufgaben des ZfLB?

Das ZfLB koordiniert die gesamte Lehramtsausbildung an der Universität Bremen. Es bietet in Zusammenarbeit mit der Zentralen Studienberatung und den Studienzentren in den Fachbereichen ein breites Informations- und Beratungsangebot für Studierende und am Lehramtsstudium Interessierte an. Wir arbeiten permanent an der Qualität der Lehramtsausbildung und sind im Sinne unseres Qualitätsmanagements bestrebt, die Studienbedingungen für Lehramtsstudierende zu optimieren.

Beim Lehramtsstudium werden ja mehrere Fächer studiert. Wie gelingt es da, auf die Qualität der Ausbildung zu achten?

Hierfür gibt es den Qualitätskreislauf Lehrer:innenbildung. Er wird vom ZfLB koordiniert, und in einem entsprechenden Ausschuss des Rates des ZfLB werden Anpassungen angestoßen und auch kritische Ergebnisse, wie etwa zeitliche Überschneidungen von Pflichtveranstaltungen oder eine unzureichende Abstimmung von fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Lehrveranstaltungen, erörtert. Da das Lehramtsstudium ein Mehrfächerstudium ist, ist die Lösung solcher Probleme häufig nicht einfach, denn stets sind mehrere Fächer an möglichen Lösungen beteiligt. Es sind neun von zwölf Fachbereichen mit der Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte befasst. Das macht die Arbeit aber auch spannend, denn die Lehramtsausbildung an der Universität ist sehr breit aufgestellt und damit auch ein profilbildender Bestandteil in Forschung und Lehre.

Die Lehramtsausbildung ist aktuell ein bundesweites Thema, auch in Bremen fehlen Lehrkräfte. Wie kann die Universität auf den Lehrkräftebedarf reagieren?

Das ZfLB ist Dienstleistungszentrum und Think Tank in Einem. Derzeit wird in unterschiedlichen Ausschüssen intensiv über alternative Studienmodelle beraten und zwar mit dem Ziel, dass noch mehr Studierende an der Universität Bremen ein Lehramtsstudium aufnehmen. Wir prüfen zum Beispiel sowohl mögliche Erleichterungen des Zugangs zum Lehramtsstudium als auch für Bremen vollkommen neue Studienmodelle. Da geht es konkret um das Duale Lehramtsstudium sowie um Erleichterung der Zugangsbedingungen zum Masterstudium (M.Ed.) für Bewerber:innen anderer Universitäten.

Auf was achten Sie hierbei besonders?

Leitend für unsere Arbeit ist es, die fachdidaktische und wissenschaftliche Qualität der Ausbildung stets im Blick zu behalten. Wir müssen die Anforderungen der Kultusministerkonferenz an die Lehramtsausbildung ebenso berücksichtigen wie politische und gesellschaftliche Anforderungen, die an die Ausbildung gestellt werden. Manchmal ein Spagat, der unsere Arbeit prägt.

Uns ist natürlich bewusst: Die gesamte Debatte um den Lehrkräftebedarf in Bremen und wie diesem von der Universität sinnvoll begegnet werden kann, steht aktuell im bildungspolitischen Fokus. Bevor aber ein Vorschlag wirklich realisiert werden kann, ist nicht nur ein Prozess intensiver inhaltlicher Arbeit innerhalb der Universität zu leisten, sondern parallel auch noch die Abstimmung mit beiden zuständigen Behörden (Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Senatorin für Kinder und Bildung).

Was zeichnet die Lehramtsausbildung an der Uni Bremen aus?

Für ein Studium an der Universität Bremen spricht, dass wir schon in der Bachelorphase einen hohen Praxisbezug verwirklichen, dass also Praktika an Schulen bereits früh im Studium verankert sind. Auch der vergleichsweise hohe Anteil an Fachdidaktik macht ein Studium an der Uni Bremen für Lehramtsstudierende attraktiv. Wir legen viel Wert auf die persönliche Entwicklung und auf Reflexion der eigenen Rolle als angehende Lehrkraft, was den Studierenden eine gute Basis verschafft, um auch in herausfordernden Situationen zurecht zu kommen.

Wir freuen uns auch, dass wir einen gut abgestimmten Übergang vom Bachelor in die Masterphase bieten können. Alle BA-Absolvent:innen, die weiter in Bremen studieren wollten, haben bislang auch einen Masterplatz erhalten. Attraktiv ist auch, dass an der Universität eine breite Fächerpalette ausgebildet wird und zum nächsten Wintersemester noch das Fach Sport hinzukommt. In Bremer Schulen wird außerdem Inklusion großgeschrieben und das Lehren und Lernen im inklusiven Schulsystem wird von der Universität aufgegriffen und vorbereitet. So ist der Umgang mit Heterogenität fest im Studium aller Lehrämter verankert und kann in dieser Form sicher als Alleinstellungsmerkmal für ein Lehramtsstudium an der Universität Bremen betrachtet werden.

Ein weiterer Vorteil: Im Stadtstaat Bremen sind die Wege kurz. So können wir beispielsweise auch in der aktuell herausfordernden Lage auf eine langjährige und gute Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule bauen, was sich in der guten Abstimmung der ersten mit der zweiten Ausbildungsphase zeigt. Denn nach dem wissenschaftlichen Studium beginnt für die angehenden Lehrer:innen ja das Referendariat.

Weitere Informationen

Webseite des Zentrums für Lehrerinnen-/ Lehrerbildung und Bildungsforschung Lehramt an der Universität Bremen studieren

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