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Studierende konstruieren eine umweltfreundliche Solarpumpe

Eine Solarpumpe für das Bremer Blockland

Lehre & Studium

[BIBA]: Bremer Institut für Produktion und Logistik

**Eine Pumpe konstruieren und bauen, die später genutzt wird. Das können Studierende des Fachbereichs Produktionstechnik im Rahmen einer „Lernfabrik“ im kommenden Semester. Das Projekt ist am BIBA angesiedelt und wird von der Brede Stiftung gefördert. Die Idee zu dem Projekt hatte der Wissenschaftler Matthias Burwinkel vom Fachbereich Produktionstechnik. Er möchte damit Studierenden die Chance bieten, etwas Praktisches zu erarbeiten, das später auch genutzt wird.

Orttermin im BIBA, dem Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH auf dem Campus der Universität Bremen. Der Ingenieur Dr. Matthias Burwinkel steht in der Produktionshalle vor einem großen Tisch, darauf das Modell einer Wasserpumpe. Die Studierenden des Fachbereichs Produktionstechnik lernen, solch ein Gerät selbst zu bauen. „Das ist ein tolles Beispiel für forschendes Lernen“, sagt Matthias Burwinkel, der als Postdoc am Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen sowie im BIBA forscht und arbeitet.

Wie hängen Produktion, Logistik und Energiegewinnung zusammen?

Die Studierenden der Masterstudiengänge Produktionstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen gestalten im Rahmen der Lehrveranstaltung „Energieautarke Produktions- und Logistiksysteme“ den Lernprozess selbst mit. „Die Studierenden stellen eigene Fragen, sie lernen, Probleme zu erkennen und eigenständig zu lösen“, erklärt der Ingenieur. Der Masterstudent Jonas Hörnschemeyer ist studentischer Mitarbeiter und arbeitet in dem Projekt. „Das ist eine tolle Möglichkeit, selbst etwas zu konstruieren, das später auch wirklich genutzt wird.“

Die Lernfabrik ermöglicht anwendungsorientiertes forschendes Lernen

Mit der „Lernfabrik“ ist es möglich, forschendes Lernen anwendungsorientiert umzusetzen. Die Lernfabrik besteht aus sieben Mini-Fabriken, das sind Arbeitsplatzinseln, die jeweils eigene Produktionstechnologien besitzen, welche über erneuerbare Energien wie Wind- und Solar in Echtzeit versorgt werden. Betrieben werden diese Mini-Fabriken von Studierenden. Das Ziel der Studierenden ist es dann, die Produktion eines Produkts nach energetischen Gesichtspunkten zu planen und umzusetzen. Gefördert wird dieses Projekt durch die Brede Stiftung. „Forschendes Lernen bedeutet nicht nur, die Theorie anzuwenden und umzusetzen“, so Matthias Burwinkel. „Es ermöglicht, dass die Studierenden die neu entwickelten Kompetenzen in andere Kontexte transferieren lernen und zudem angeregt werden, über den fachlichen Tellerrand hinauszublicken.“

Das Solarbewässerungssystem – das Produkt für die Lernfabrik

Die Umsetzung der Lernfabrik erfolgt erstmalig im Sommersemester 2023. Studierende planen dann in Projektteams die Produktion eines Solarbewässerungssystems, das im Blockland, einem Naturschutzgebiet im Bremer Umland die Brutgebiete von Kiebitzen, Brachvögeln und Uferschnepfen bewässern soll. Bei der Planung allein wird es allerdings nicht bleiben, denn die Studierenden fertigen zudem die Bewässerungssysteme nach ihrer Produktionsplanung selbst. Das Ganze in einer Challenge, bei der die Gruppen ihren Erfolg über Produktionskennzahlen messen und miteinander vergleichen. So stehen am Ende des Semesters sieben Systeme für die Bewässerung des Blocklands zur Verfügung.

Die Aufgabenstellung für das Sommersemester entwickelte sich aus einer Zusammenarbeit mit dem BUND, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Von der Lernfabrik und den entstehenden Solarbewässerungssystemen profitieren am Ende alle. „Den Studierenden werden neue Lerninhalte und –methoden vermittelt, die Gesellschaft erfährt einen Mehrwert durch diese sinnstiftende Bewässerungslösung. Und nicht zuletzt wird ein Beitrag zum Erhalt der Flora und Fauna im Blockland geleistet – also eine Win-Win-Win-Situation“, freut sich der studentische Mitarbeiter Jonas Hörnschemeyer.

Gruppenbild der Lernfabrik im BIBA mit der Brede Stiftung
Die Brede Stiftung informiert sich regelmäßig über das von ihr geförderte Projekt. Jonas Hörnschemeyer, Carsten Elfers, Angelika Elfers, Elisabetha Dorothee Brede, Jürgen Christian Brede, Matthias Burwinkel (v.l.)
© Matej Meza / Universität Bremen

Matthias Burwinkel richtet schon den Blick in die Zukunft und sucht bereits neue Aufgabenstellungen für die kommenden Veranstaltungen über das Sommersemester 2023 hinaus. „Toll wäre es wieder ein neues spannendes Produkt mit der Lernfabrik umzusetzen, das Sinn stiftet. Ganz nach dem Motto: Von Bremer Studies für die Bremer Gesellschaft!“

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