Bildungsprojekt „Klima – ich wandle mich!“
Schulen wirken aktiv an Klimaschutz mit
Schüler:innen begegnen Ursachen und Folgen der Klimakrise nahezu täglich. Doch wie sollen sie damit umgehen? Wie können sie den Klimaschutz ins eigene Handeln integrieren und aktiv an der Gestaltung einer klimaschonenden Zukunft mitwirken? Das MARUM-Projekt „Klima – ich wandle mich!“ hat in Kooperation mit vier Pilotschulen in Bremen und Bremerhaven wissenschaftsbasierte Kurse und Unterrichtsmaterialien konzipiert und erprobt, um Kinder und Jugendliche für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Nach Ende der Pilotphase kann das Konzept nun auch an anderen Schulen im Land Bremen zum Einsatz kommen.
2020 startete an vier Oberschulen in Bremen und Bremerhaven das MARUM-Projekt „Klima – ich wandle mich!“. Mit an Bord waren die Neue Oberschule Gröpelingen, die Oberschule an der Egge (Bremen Blumenthal), die Schule am Leher Markt in Bremerhaven und die Wilhelm-Olbers-Oberschule (Bremen Hemelingen). Ziel des Projekts ist, ein motivierendes und inklusives Unterrichtskonzept zu entwickeln, das Kinder und Jugendliche für Klimawandel und Klimaschutz sensibilisiert. Die Inhalte orientieren sich dabei an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Menschen dazu befähigen sollen, Zusammenhänge zu begreifen, das eigene Handeln zu reflektieren und Handlungsalternativen zu erkennen. Die Kurse sind zudem fächerverbindend dem Bremer Bildungsplänen angepasst und differenzierbar gestaltet, so dass sie künftig in an weiteren Schulen eingesetzt werden können.
Gemeinsamer Klimaschutz ist vielseitig und kann Spaß machen
„Jeden Tag haben wir in verschiedenen Lebensbereichen des Alltags Möglichkeiten, uns für oder gegen klimaschützendes und nachhaltiges Handeln zu entscheiden“, erklärt Projektkoordinatorin Dr. Sylvia Stegmann. „Diese Möglichkeiten sind vielfältig und individuell verschieden. Mit den Unterrichtsmodulen von ‚Klima – ich wandle mich!‘ möchten wir Schüler:innen für die Anforderungen der Klimakrise sensibilisieren und sie gleichzeitig in ihrer Selbstwirksamkeit ermutigen, eigene Ideen für klimaschützendes Handeln zu entwickeln und diese in ihren Lebensalltag zu tragen. Dieser Rahmen bietet Schüler:innen eine Möglichkeit, sich partizipativ an der Gestaltung der Zukunft für Umwelt und Gesellschaft zu erproben und dabei festzustellen, dass gemeinsamer Klimaschutz vielseitig ist und sogar Spaß machen kann!“
Zusammen mit den vier Oberschulen aus dem Land Bremen hat das MARUM-Projektteam wissenschaftsbasierte Kurse und Unterrichtsmaterialien konzipiert und erprobt. In zwei Schuljahren wurden die Kurse direkt in den Unterricht der Pilotschulen eingebunden. Die Schüler:innen haben beim Experimentieren im MARUM UNISchullabor die grundlegende Wirkung des menschengemachten Klimawandels auf das Klimasystem und ihren Lebensraum erforscht. Eingebunden in den Unterricht erkundeten Schüler:innen der 7. Klassen mit dem „KlimaKurs“ Klimafolgen regional und global. Mit dem Aufruf „Meine Handlung zählt!“ haben Schüler:innen des 9. und 10. Jahrgangs in einem mehrwöchigen Projektkurs eigene Ideen zum klimaschützenden und nachhaltigen Handeln entwickelt und präsentiert. Und Kreativität und Konstruktion waren gefragt, als Schüler:innen ihre eigenen Visionen für Bauen und Wohnen im Klima der Zukunft gestalteten und diese in einem Modellbau eines „Nachhaltigkeitshauses“ umsetzten.
Material wird stetig weiterentwickelt und kann von Schulen genutzt werden
Mit den Erfahrungen aus der Praxis werden die Kurse und das gesamte Material nun stetig didaktisch und inhaltlich weiterentwickelt. Dafür – und das ist ein wesentlicher Bestandteil des Projekts – tauschen sich Lehrende und Wissenschaftler:innen miteinander aus. „Langfristig möchten wir ein offenes Netzwerk für Klimabildung im Land Bremen anbieten, an dem sich alle Bremer Schulen beteiligen können“, betont Stegmann. „Dank des großen Engagements aller beteiligten Lehrenden der Pilotschulen werden nach der abschließenden Überarbeitung die Kurse und Materialien frei zur Verfügung stehen. Wir wünschen uns, dass sie viele Schulen, Lehrer:innen und Schüler:innen erreichen und anregen. Denn das Klima und damit unseren Lebensraum und unsere Gesellschaft zu schützen gelingt nur, wenn wir alle uns daran beteiligen.“