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„Eine Paywall ist nicht mehr zeitgemäß“

Wissenschaft frei zugänglich für alle: SuUB ist Pionierin des Online-Publizierens

Lehre & Studium

Freier Zugang zu wissenschaftlicher Literatur ist ein strategisches Ziel der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB). Dazu zählen der Ausbau und das Bereitstellen von Open-Access-Angeboten. Zusätzlich unterstützt sie die Mitglieder der Universität bei der Veröffentlichung ihrer Dissertationen, Abschlussarbeiten und Aufsätze.

Es gibt deutschlandweit eine Trendwende im wissenschaftlichen Publizieren hin zu Open Access – also dem kostenfreien und unbeschränkten Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, wie Martin Blenkle von der SuUB erläutert. Er ist für die Abteilung „Digitale Dienste“ verantwortlich. Viele anerkannte Fachzeitschriften seien bereits nach diesem Prinzip verfügbar. Open-Access Publikationen, die frei im Netz verfügbar sind, erreichten nicht nur ein breiteres Fachpublikum, sondern würden auch häufiger zitiert. „Wir sind der Meinung, dass die Zugangsbarrieren, etwa eine Paywall, nicht mehr zeitgemäß sind.“

Vorteile des Dokumentenservers Media

Neben dem Zugang zu wissenschaftlichen Informationen fördert die SuUB über den Dokumentenserver Media das Publizieren eigener Forschungsarbeit. Das habe viele Vorteile, so der promovierte Chemiker Blenkle: „Forschungsarbeiten, die über unseren Dokumentenserver Media kostenfrei veröffentlicht werden, generieren eine ganz andere Nachfrage, als die, die gedruckt im Magazin aufbewahrt werden. Das liegt daran, dass Suchmaschinen wie Google sie sehr leicht finden. Wir bemühen uns um ein gutes Google-Ranking und arbeiten gerade daran, dass alle bei Media veröffentlichten Werke ganz regulär über den Onlinekatalog der SuUB und den übergeordneten Verbund-Katalog gefunden werden.“

Andere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler könnten so sehr einfach auf Forschungsergebnisse zugreifen und sie rezipieren. Die Arbeiten würden zudem mit einer dauerhaft stabilen und zitierfähigen Internet-Adresse langfristig archiviert. „Wir verwenden den sogenannten DOI, den Digital Object Identifier oder Digitaler Objektbezeichner – der auch von kommerziellen Verlagen benutzt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass der Link zur Publikation jahrzehntelang verfügbar ist.“ Wissenschaftliche Veröffentlichungen, die bereits in lizenzpflichtigen Zeitschriften erschienen sind, könnten oft unter Berücksichtigung bestimmter Rahmenbedingungen auch zusätzlich als Zweitpublikation frei auf dem Media-Server publiziert werden als sogenannter Green Open Access.

Die Staats- und Universitätsbibliothek ist ein Pionier des Publizierens im Internet. Sie bietet diesen Service bereits seit zwanzig Jahren an. Anfang 2020 wurde die Bedienbarkeit noch einmal erheblich vereinfacht, wie Blenkle betont.

Auch Abschlussarbeiten können veröffentlicht werden

Zurzeit bestehe die Mehrheit der Texte aus Dissertationen und anderen Open-Access-Publikationen. Die SuUB setzt sich aber auch für das Veröffentlichen von Abschlussarbeiten ein: „Anders als bei Dissertationen liegt bei Bachelor- und Masterarbeiten keine Publikationspflicht vor, da es sich um Prüfungsleistungen handelt. Aus diesem Grund sammeln Bibliotheken Bachelor- und Masterarbeiten eigentlich nicht. Wir finden das aber schade und bieten deswegen den Absolventinnen und Absolventen der Bremer Hochschulen die Möglichkeit, ihre mit sehr gut bewerteten Arbeiten zu veröffentlichen, wenn die Betreuerin oder der Betreuer dies ausdrücklich empfiehlt.“

Die Arbeit kann durch die Autorin oder den Autor selbst online eingereicht werden. Beim Publizieren unterstützen Blenkle und seine Kolleginnen und Kollegen: „Falls jemand eine Frage hat oder unsicher ist: Wir beraten und helfen gerne.“

Weitere Informationen:

media.suub.uni-bremen.de

Video-Anleitung

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