Haus an der Allee hat jetzt eine Galerie der großen Köpfe
28 ausgesuchte Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler schmücken die Gänge im WiWi1
Wer dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaft im WiWi1, dem Haus an der Allee, einen Besuch abstattet, den erwarten im ersten Stock kunterbunte Poster. Die Großen der Zunft verbreiten mit ihren Konterfeis in künstlerischer Gestaltung gute Laune. Eine schöne und vor allem ästhetisch sehr ansprechende Idee. Und bildend zugleich.
Carolina Guarnizo Caro, Studentin an der Bremer Hochschule für Künste, inzwischen bereits Alumna, hat die Gestaltung übernommen. Stilisierte Konterfeis in Pink, Grün, Blau, Gelb und Lila sind echte Hingucker. Eine eigens einberufene Arbeitsgruppe hat zuvor festgelegt, wer würdig ist, den Weg zu Büros und Seminarräumen zu zieren. Zu jedem Porträt gehört ein zündendes Zitat. Dekan Professor Jochen Zimmermann führt gleich mal zu Eugen Schmalenbach, dem deutschen Vertreter der dynamischen Bilanztheorie, der von 1873 bis 1955 lebte und lehrte. „Der Mensch steht im Mittelpunkt des Betriebes. Aber da steht er allen im Wege.“ Das ist doch mal eine Erkenntnis, feixt Zimmermann.
„Breites Spektrum anbieten“
Insgesamt sind es 30 auf edles Aluminium gezogene Poster: 28 Ökonomen, davon zwei Frauen, und zwei Motive, die für Fachbereich und Universität stehen. „Die Arbeitsgruppe hat darauf geachtet, ein richtig breites Spektrum anzubieten“, sagt Zimmermann. „Statistiker, Betriebswirte, Mikroökonomen, Makroökonomen und Gesellschaftstheoretiker.“ Selbstredend fehlt auch nicht Karl Marx mit seinem berühmten Imperativ „Proletarier aller Länder vereinigt euch“. Und daneben hängt der Soziologe und Nationalökonom Max Weber mit dem Satz: „Denn Herrschaft ist im Alltag primär: Verwaltung“. Da können Passanten ja nun richtig schön ins Grübeln kommen.
Aussagen auf ihren Kern reduzieren
Martin Missong, Professor für angewandte Statistik, weist auf die britische Ökonomin Joan Robinson (1903 bis 1983) hin, eine der beiden Frauen in der Galerie der großen Köpfe. „Sie hat die Modellierung von wirtschaftlichen Zusammenhängen kritisch vorangetrieben“, lobt er. Das Wichtigste: Sie habe es verstanden, die Aussagen auf ihren Kern zu reduzieren und das in Forschung und Lehre in Cambridge umgesetzt.
Ökonom des Monats in Planung
Großes Lob gibt es in der Arbeitsgruppe, die das schöne Projekt erdacht hat, für Mitarbeiterin Brigitte Mucek, die die technische Umsetzung entscheidend vorangetrieben hat. Die lehrreiche und sehenswerte Galerie soll Besucherinnen und Besucher, Lehrende und Studierende quasi im Vorübergehen inspirieren. „Mit den hier zusammengetragenen wirtschaftswissenschaftlichen Gedanken, kann man, wenn man sie alle drauf hat, den Rest der Menschheit beeindrucken“, flachst Dekan Zimmermann. Martin Knipp, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich, berichtet, dass das Instagram-Team daran arbeite, jeweils einen Ökonomen des Monats vorzustellen.