up2date. Das Onlinemagazin der Universtiät Bremen

Werkstatt Lehre: Haltung in der Hochschullehre

Am 10. und 11. März können sich Lehrende neue Impulse in der „Werkstatt Lehre“ holen

Lehre & Studium

In der kommenden „Werkstatt Lehre“ haben Hochschullehrende die Gelegenheit, in verschiedenen Workshops unter anderem ihre eigene Haltung und Rolle in der Lehre zu reflektieren. Dafür bietet die offene Werkstatt Raum für Dialog, Diskussion und Austausch – und liefert zugleich neue Anregungen für die Lehre. Julie Direnga vom Projekt SKILL-UB, Franziska Richter aus der Hochschuldidaktik und Gabi Meihswinkel von der Studierwerkstatt berichten bei up2date. über das aktuelle Programm und erklären, warum die Werkstatt eine Bereicherung für die Lehre an der Universität Bremen ist.

Zweimal jährlich findet die „Werkstatt Lehre“ in der vorlesungsfreien Zeit – im März und September – sowohl mit Online- als auch Präsenzangeboten statt. Gerade während der Vorbereitungsphase für das kommende Semester würden Lehrende nach Unterstützung und neuen Anregungen suchen, erzählt Julie Direnga. Genau hier setzt die „Werkstatt Lehre“ an: Sie bietet eine Plattform für interdisziplinären Ideen- und Erfahrungsaustausch, Diskussionen sowie die Entwicklung und Erprobung neuer Lehrkonzepte. „Die Themen der Workshops orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Lehrenden, die wir im Vorfeld abfragen“, ergänzt Franziska Richter. Ins Leben gerufen wurde die Werkstatt 2023 vom Projekt “Studierendenzentriert, kollaborativ, innovativ - Lehren und Lernen an der Universität Bremen” (SKILL-UB) und wird von verschiedenen Uni-Einrichtungen wie der Studierwerkstatt, der Hochschuldidaktik, dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) sowie der Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) des Landes Bremen unterstützt.

Schwerpunktthema „Haltung in der Lehre“

Das aktuelle Schwerpunktthema „Haltung in der Lehre“ greift einen häufig geäußerten Wunsch der Hochschullehrkräfte auf, erklärt Gabi Meihswinkel: „Viele Lehrende möchten ihre Herangehensweise überdenken, um besser auf die Studierenden und ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Auch die Reflexion über den Mehrwert ihrer Arbeit spielt eine zentrale Rolle.“ Besonders nach dem Digitalisierungsschub durch die Corona-Pandemie mussten Lehrkonzepte überdacht und die eigene Rolle als Lehrkraft neu definiert werden, so die Mitarbeiterin der Studierwerkstatt. Ein zentraler Ansatz sei das „Unconditional Teaching“ “Unconditional Teaching”, also eine beziehungsorientierte Lehre. „Dabei geht es darum, dass Beziehungen eine wesentliche Rolle in Lehr- und Lernsituationen spielen. Lehre besteht nicht nur aus Wissensvermittlung oder dem Einsatz der richtigen Tools, sondern auch aus zugewandten Lehrenden“, erläutert Gabi Meihswinkel.

Drei Personen stehen in einem modernen, lichtdurchfluteten Raum und unterhalten sich lächelnd. Sie wirken entspannt und engagiert. Im Hintergrund sind weitere Menschen an Tischen zu sehen, was auf eine lockere, gemeinschaftliche Atmosphäre hinweist.
Die „Werkstatt Lehre“ ist ein gemeinsames Angebot der lehrunterstützenden Einrichtungen der Universität Bremen. Franziska Richter der Hochschuldidaktik, Julie Direnga vom Projekt SKILL-UB und Gabi Meihswinkel der Studierwerkstatt (von links) geben an den zwei Veranstaltungstagen Workshops und sind an der Organisation beteiligt
© Annemarie Popp / Universität Bremen

Positive Fehlerkultur, Prüfungen und KI und vieles mehr

In 45- und 90-minütigen Workshops können sich die Teilnehmenden dieses Mal beispielsweise mit einer positiven Fehlerkultur in der Lehre und bei Prüfungen beschäftigen, sodass bei Studierenden das Gefühl eines Lernerfolgs statt Frust hervorgerufen wird. In einem anderen Workshop geht es um die Frage, wie die Kommunikation mit Studierenden gelingen kann – insbesondere in Sprechstunden und im E-Mail-Austausch. Das Projekt SKILL-UB stellt zudem einen neuen spielerischen Ansatz vor, den die Teilnehmenden in die eigene Lehre integrieren können, wie Julie Direnga erzählt: „Mit dem von uns entwickelten Spiel ‚Mensch, was brauchst du?‘ erhalten die Lehrenden eine Idee, wie sie Studierende in einer offenen Atmosphäre dazu bringen können, über ihre Erwartungen an die Lehrveranstaltung zu reflektieren und sich auszutauschen.“Neben den Workshops zum Leitthema gibt es auch andere Angebote, die unterschiedliche Aspekte der Hochschullehre aufgreifen. So können sich Teilnehmende bei der Online-Veranstaltung „Hilfe, die KI hat mein Prüfungskonzept gefressen“ mit der Frage auseinandersetzen, ob und wie sie ihre Leistungsnachweise und Prüfungen aufgrund der Verfügbarkeit von generativer KI neu gestalten können. Wer vor Ort in der SuUB teilnimmt, kann das Werkstatt-Café im Erdgeschoss besuchen, das während des gesamten Veranstaltungszeitraums geöffnet ist. Dort haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich bei einem warmen Getränk auszutauschen. Ein besonderes Highlight erwartet die teilnehmenden Lehrenden mit einem völlig neuen Programmpunkt, kündigt Franziska Richter an: „Erstmals bieten wir sogenannte Peer-to-Peer-Workspaces an. Dort haben die Teilnehmenden Zeit, die Impulse aus den Workshops direkt vor Ort mit Unterstützung der Kolleg:innen weiterzuverfolgen, intensiv an ihren eigenen Lehrkonzepten zu arbeiten.“

Werkstatt Lehre am 10. und 11. März

Von 9 bis 16:45 Uhr finden die Workshops als Online- oder Präsenzangebot in der SuUB statt. Die zweitägige Werkstatt wird von der Konrektorin für Studium und Lehre, Professorin Maren Petersen, eröffnet. Keynote-Speaker ist Professor Norman Sieroka, der aus seiner langjährigen interdisziplinären Arbeit in der Philosophie und Physik zum Thema studierendenorientierte Haltung in der Lehre spricht. Alle Lehrenden sind eingeladen, an einzelnen Programmpunkten oder an beiden Tagen teilzunehmen. Lehrende sowie interessierte Mitarbeitende der Universität Bremen können sich über Stud.IP anmelden. Das Programm gibt es auf der Webseite.

Die “Werkstatt Lehre” wird vom Projekt „Studierendenzentriert, kollaborativ, innovativ - Lehren und Lernen an der Universität Bremen“ (SKILL-UB), das durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird, in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML), der Studierwerkstatt, der Geschäftsstelle Hochschuldidaktik sowie der Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) des Landes Bremen organisiert.

zurück back


Auch interessant…

Universität Bremen